Wäre es nicht so traurig, könnte man den jüngsten (w)irren Auftritt von Putin-Propagandist Wladimir Solowjow im russischen Staatsfernsehen glatt als Kabarett abtun, doch Solowjow und seine "Genossen" reden sich in ihrem Paralleluniversum offenbar ernstgemeint in Rage.
Angesichts der jüngsten NATO-Entscheidung, die von Russland vor fast einem Jahr völkerrechtswidrig überfallene Ukraine mit Kampfpanzern des Typs Leopard 2 zu unterstützen, fordern die Putin-Getreuen allen Ernstes die Auslöschung der deutschen Hauptstadt Berlin. Auch die erneute Bombardierung Dresdens wird unverhohlen gefordert. Hintergrund: Im Februar 1945 bombardierten alliierte Bomberverbände die mit Zivilisten und Flüchtlingen (vornehmlich Frauen und Kinder aus Ostpreußen) überfüllte Stadt. Die Zahl der Opfer ist bis heute unklar. Die kolportierten Zahlen reichen von 22.000 bis 300.000 Opfern. So berichteten etwa schwedische Medien im Februar 1945 von 250.000 Opfern. Manche Stimmen (zumeist aus dem politisch äußerst rechten Lager) sprechen gar von einer halben Million Toten.
Die österreichische "Kronen Zeitung" veröffentlichte einen Ausschnitt des wirren russischen Propaganda-Videos. Militärexperten bewerten diese Drohungen als völlig lächerlich. Die russische Armee hat schwerste Verluste erlitten und konnte in fast einem Jahr Angriffskrieg noch nicht einmal die Lufthoheit über der Ukraine erringen. Abgesehen davon, dass selbst Putin keinen NATO-Staat vorsätzlich angreifen würde, wäre die russische Luftwaffe angesichts des desolaten und dezimierten Zustandes der gesamten Armee dazu wohl auch gar nicht in der Lage. Zudem würden, theoretisch betrachtet, allfällige russische Marschflugkörper oder Bomber von der NATO-Luftabwehr neutralisiert werden, ehe sie Schaden anrichten könnten.
(red)