Verdopplung der Passagierzahlen innerhalb eines Jahres
Bis Jahresende nutzten rund 11,1 Millionen Passagiere den Hamburger Flughafen – das sind mehr als doppelt so viele Fluggäste wie im Vorjahr (2021: 5,3 Millionen Passagiere, 2019: 17,3 Millionen). Auch wenn die Verkehrsbilanz im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 weiterhin ein Minus von rund 36 Prozent aufweist, hat die Erholung im Luftverkehr eingesetzt. Wie prognostiziert, erlebte das Passagieraufkommen ab Ostern einen Aufschwung – sogar deutlich stärker als erwartet. Am Hamburger Flughafen erhöhten sich die Passagierzahlen von 682.000 im März auf 1,22 Millionen Passagiere im Juli – dem Hauptreisemonat der Sommerferien. Der Oktober entwickelte sich mit 1,23 Millionen Fluggästen zum bislang stärksten Monat seit Pandemie-Beginn und bescherte dem Flughafen weitere Rekorde: In den Herbstferien wurde der geschäftigste Tag mit fast 50.000 Passagieren sowie die stärkste Woche seit Corona registriert.
Mit rund 91.760 Starts und Landungen hat sich die Gesamtzahl der Flugbewegungen 2022 um rund 71 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht (2021: rund 69.500 Starts und Landungen; 2019: rund 155.200 Starts und Landungen). Die Zahl der Passagiere pro Flug lag 2022 durchschnittlich bei 121 Gästen, im Vorjahr waren es 100 (2021) und vor der Pandemie 124 (2019). Im Vergleich zum Vorjahr 2021 stieg die Auslastung der Maschinen am Hamburger Flughafen um 10 Prozentpunkte auf 76 Prozent (2021: 66 Prozent; 2019: 77,5 Prozent). Die durchschnittliche Anzahl an Sitzen pro Flug wuchs von 152 (2021) auf 160, 2019 waren es 159.
Neue Herausforderung durch unerwartet hohe Nachfrage
Der sprunghafte Anstieg der Passagierzahlen stellte die Luftverkehrsbranche 2022 vor eine große Herausforderung, europaweit hakte es im Luftverkehr. Alle Beteiligten sind an die Grenzen der aktuell verfügbaren Ressourcen gekommen. Dabei funktioniert die Luftverkehrsbranche wie ein großes Zahnrad, an dem ein Rädchen ins andere greifen muss. Stockt es an einer Stelle, wirkt sich dies auf alle folgenden Prozesse aus. Die Auswirkungen waren teilweise auch am Hamburg Airport zu spüren – trotz der gründlichen Vorbereitung, die der Flughafen gemeinsam mit allen Dienstleistern und Systempartnern am Flughafen getroffen hat.
„Die Branche hat ein großes Interesse, dass es im nächsten Sommer wieder verlässlicher und planbarer läuft. Wir werden das Vertrauen der Fluggäste zurückgewinnen und beweisen müssen, dass Fliegen komfortabel ist. Dabei sind wir erschwerten Bedingungen ausgesetzt, denn die Unsicherheiten, die Corona mit sich gebracht hat, sind geblieben. Auch der Krieg in der Ukraine und die Energieversorgung sind unberechenbar und machen Planungen schwer. Hinzu kommt die extrem angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt”, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburger Flughafen.
Ausblick 2023: Positive Verkehrsentwicklung – erschwerte Rahmenbedingungen
Im nächsten Jahr rechnet der Hamburger Flughafen aktuellen Prognosen zufolge mit 13,8 Millionen Passagieren – das entspricht rund 80 Prozent des Niveaus von 2019. Gegenüber 2022 wäre das ein Plus von 24,4 Prozent. Die positive Entwicklung lässt sich auch im Flugplan der Airlines ablesen: Für Sommer 2023 haben bereits acht Fluggesellschaften neun Ziele neu in ihr Programm genommen, darunter mit Graz (geflogen von Eurowings) und Kutaissi (geflogen von Wizz Air) auch Destinationen, die bislang noch nie nonstop ab Hamburg Airport angeflogen wurden. Zudem werden attraktive Verbindungen zum Beispiel nach Genf (SWISS) und Bilbao (Vueling) wieder aufgenommen. Auch die Frequenzen werden sukzessive weiter ausgebaut, sodass die Passagiere noch schneller und zuverlässiger zu den wichtigsten Urlaubs- und Businesszielen in ganz Europa gelangen.
„Die Verkehrszahlen des zurückliegenden Jahres lassen mich zuversichtlich nach vorne blicken. Die Buchungslage für die nächste Saison ist bereits sehr gut, die Menschen möchten mit dem Flugzeug reisen – und das trotz der hohen Inflation. Diese Entwicklung drückt sich auch im Streckennetz der Fluggesellschaften aus. Komplett neue Strecken gestalten das Angebot ab Hamburg noch vielfältiger, auch beliebte Verbindungen kehren zurück“, sagt Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburger Flughafen.
(red / HAM)