Die Maschine startete vom Dubai International Airport (DXB) und wurde von Kapitän Fali Vajifdar und Kapitän Khalid Nasser Akram mehr als eine Stunde lang über die Küste Dubais geflogen. Der Testflug ist ein weiterer Beweis für die Einsatzfähigkeit des speziell gemischten SAF als sichere und zuverlässige Kraftstoffquelle, teilte die Fluglinie mit. Das vielversprechende Ergebnis dieser Initiative liefert neue Daten und Forschungsergebnisse über SAF-Mischungen in höheren Anteilen und ebnet den Weg für die Standardisierung und künftige Zulassung von 100-prozentigem Drop-in-SAF.
Bereits 2017 flog die erste Emirates Boeing 777 mit einer SAF und Flugkraftstoff Mischung vom Flughafen Chicago O'Hare los. Die erste A380-Lieferung mit SAF-Antriebsmöglichkeit erhielt Emirates im Jahr 2020. Im selben Jahr wurden 32 Tonnen SAF für Flüge ab Stockholm geladen.
Die Zusammenarbeit mit den Partnern
Emirates arbeitete bei diesem Projekt mit seinen Partnern GE Aerospace, Boeing, Honeywell, Neste und Virent zusammen. Nach zahlreichen Tests wurde in Kooperation ein Mischungsverhältnis gefunden, das die Eigenschaften von Flugkraftstoff besitzt. Achtzehn Tonnen SAF wurden gemischt, bestehend aus HEFA-SPK von Neste (hydroverarbeitete Ester und Fettsäuren sowie synthetisches paraffinisches Kerosin) und HDO-SAK von Virent (hydrodesoxygeniertes synthetisches aromatisches Kerosin). Bei dem Testflug wurde eines der GE90-Triebwerke mit 100 Prozent SAF versorgt, das andere mit herkömmlichem Flugkraftstoff.
„Dieser Flug ist ein Meilenstein für Emirates und ein positiver Schritt für unsere Branche. Wir arbeiten gemeinsam daran, eine unserer größten Herausforderungen anzugehen - die Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks“, so Adel Al Redha, Chief Operating Officer, Emirates Airline. „Es war ein langer Weg, bis dieser Demonstrationsflug mit 100 Prozent SAF endlich abheben konnte. Emirates ist die erste Passagierfluggesellschaft der Welt, die eine Boeing 777 mit einem GE-Triebwerk mit 100 Prozent SAF betreibt. Solche Initiativen tragen entscheidend zum Branchen-Wissen über SAF bei und liefern Daten zum Nachweis der Verwendung höherer SAF-Gemische für künftige behördliche Genehmigungen. Wir hoffen, dass Demonstrationsflüge wie dieser dazu beitragen werden, die SAF-Lieferkette zu erweitern und SAF geografisch verfügbarer, zugänglicher und vor allem erschwinglicher zu machen, damit es zukünftig von einer breiteren Industrie übernommen werden kann.“
Emirates Partner sind ein wichtiger Bestandteil des Projektes und seines Erfolges. So entwickelte Honeywell Aerospace Middle East die 331-500 Auxiliary Power Unit (APU) der Boeing. Sie sorgt für die Aktivierung des Haupttriebwerks, die Klimaanlage und die Notstromversorgung des Flugzeuges. Derzeit ist die APU nur für den Betrieb mit 50 % SAF zertifiziert. Die Demonstration zeigt die volle APU-Funktionalität und -Fähigkeit im Betrieb mit 100 % SAF.
Das Unternehmen Virent Inc. entwickelte die Technologie des SAF-Treibstoffes. Für ihn werden pflanzliche Zucker in einen 100 % nachhaltigen Flugkraftstoff umgewandelt, der nicht mehr mit einem Düsentreibstoff gemischt werden muss.
Die Partner Neste und ENOC arbeiten eng zusammen, um die Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors zu Beschleunigen und die Ziele der VAE im Bezug auf die Klimaneutralität zu erreichen, indem die SAF-Zertifizierung ermöglicht wird. Bis Ende des Jahres will die VAE ihre SAF-Produktionskapazität auf 1,5 Millionen Tonnen erhöhen.
Weitere Initiativen zur Verbesserung der CO2-Emissionen
Emirates hat sich dazu verpflichtet, Initiativen zu unterstützen, die zur Minimierung seiner CO2-Emissionen beitragen. Die Fluggesellschaft hat bereits große Fortschritte bei der Treibstoffeffizienz und -einsparung gemacht. Sie unterstützt auch die kollektive Verpflichtung der IATA, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, und prüft Möglichkeiten, die betriebliche Treibstoffeffizienz, SAF, kohlenstoffarme Flugtreibstoffe (LCAF) und erneuerbare Energien zu verbessern.
Emirates betreibt bereits ein umfassendes Programm zur Treibstoffeffizienz, um Treibstoffverbrauch und Emissionen wo immer möglich zu reduzieren. Zu den wichtigsten Initiativen des Programms gehört seit 2003 der Einsatz von „Flex Tracks" oder flexiblen Streckenführungen, bei denen in Zusammenarbeit mit Flugsicherungsdienstleistern der effizienteste Flugplan für jeden Flug erstellt wird. Emirates arbeitet mit der IATA zusammen, um dieses Routing-System sofern möglich weltweit als Standardverfahren zu etablieren.
(red / EK)