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Eurowings feiert 30-jähriges Bestehen

Symbolbild Eurowings - Foto: Austrian Wings Media Crew

Es war Mitte der 1970er Jahre, als der Nürnberger Textilunternehmer Hans Rudolf Wöhrl den Nürnberger Flugdienst (NFD) gründete und damit den Grundstein für das spätere Unternehmen Eurowings legte.

Mitte der 70er Jahre, zwei Piloten, ein Traum. Unabhängig voneinander gründen Hans Rudolf Wöhrl den Nürnberger Flugdienst (NFD), Reinhard Santner die Dortmunder Reise- und Industrieflug (RFG). Das Portfolio der beiden Gesellschaften ähnelt sich und umfasst Lufttaxi-Dienste, Ambulanz- und Frachtflüge, Seebäderdienste – sogenannter Bedarfsluftverkehr. Aus dem Zusammenschluss beider Regionalfluglinien geht am 1. Februar 1993 die heutige Eurowings hervor. Der Name „Eurowings“ stammte von einem Mitarbeiter, der einen Ideenwettbewerb für sich entschied und damals 500 Deutsche Mark erhielt. Das im Zuge der Gründung eingeführte Logo gestalteten Studierende der Nürnberger Kunstakademie.

Start mit Propellerflugzeugen
An den Start ging die Airline damals mit knapp 1.000 Mitarbeitern und Propellerflugzeugen vom Typ ATR 72. Obwohl schon im Gründungsjahr 32 Ziele in elf Ländern angeflogen wurden, lag der Schwerpunkt auf innerdeutschen Verbindungen. Eine ganze Zeit musste Eurowings noch unter den Flugnummern von NFD und RFG fliegen, denn der von Eurowings benötigte Code war von der internationalen Luftfahrtorganisation IATA an eine Tochterfirma der in Papua-Neuguinea ansässigen „Janlyn PTE“ vergeben worden. Durch intensives Verhandeln gelang es schließlich, den EW-Code für die eigenen Flüge zu erhalten. Der erste Flug mit der Nummer EW733 führte 1994 von Nürnberg nach Paris. In den 90er Jahren übernahm Eurowings unter anderem Zubringerflüge für die niederländische KLM und war – zunächst als Konkurrentin der Lufthansa - zeitweise mit 13 Flugzeugen nach Amsterdam unterwegs.

2001: Lufthansa beteiligt sich an Eurowings
Das Jahr 2001 markiert einen Meilenstein in der Eurowings-Geschichte. Mit der Beteiligung der Lufthansa Group ändert sich die Unternehmensstrategie: Die Turboprop-Flugzeuge werden von CRJ-Düsenjets abgelöst und Eurowings führt Flüge im Verbund von Lufthansa Regional durch. Mit der Germanwings schickt Eurowings bereits ein Jahr später einen Billigflug-Pionier für Deutschland an den Start, der im Tandem mit Eurowings bald die 10-Millionen-Passagiere-Marke knackt. Es beginnt die große Ära der Billigflieger (Slogan: „Fly high, pay low“), die Germanwings mit dem flexiblen Tarifmodell BASIC, SMART und BIZclass bereichert. Das Konzept entwickelt sich rasch zum Branchenstandard und wird bei Eurowings bis heute so genutzt. 2011 erfolgt der Umzug von Eurowings an den größten Luftverkehrsstandort in NRW – nach Düsseldorf. 

„Light Sky Blue“ und „Burgundy”: Seit 2014 die Eurowings Leitfarben
2014 bekommt das Unternehmen den heute bekannten Look und Markenauftritt mit den Leitfarben „Light Sky Blue“ und „Burgundy“. Zur neuen Strategie gehört unter anderem, dass Germanwings und Eurowings im Zeichen des wachsenden Reiseverkehrs deutlich erweitert werden: Die bisherige Eurowings Flotte der kleineren CRJ-Flugzeuge wird durch 23 Flugzeuge der Airbus-A320-Familie ersetzt.

Massenmord durch Andreas Lubitz trauriger Teil der Unternehmensgeschichte
Untrennbar mit der Unternehmensgeschichte verbunden ist aber auch das Unglück des Germanwings-Fluges 4U9525 am 24. März 2015, der 149 unschuldigen Menschen sowie dem Massenmörder Andreas Lubitz, der das Flugzeug absichtlich gegen einen Berg steuerte, das Leben kostete. Ein Ereignis, das für immer im kollektiven Gedächtnis bleiben wird. Die Lufthansa musste sich hart dafür kritisieren lassen, dass der psychisch kranke Pilot Andreas Lubitz im Cockpit saß. Denn Lubitz hatte seine Ausbildung wegen einer psychischen Erkrankung mit Selbstmordtendenzen unterbrechen müssen, später jedoch seinen Flugstatus zurück erhalten. Gegenüber Austrian Wings erklärte damals ein Psychologe, dass jemand, der einmal wegen Selbstmordgefahr in psychologischer Behandlung war, im Cockpit eines Verkehrsflugzeuges nichts mehr verloren habe.

Eurowings beginnt in der Folge abseits deutscher Flughäfen zu expandieren, eröffnet bald eine Basis auf Mallorca und gründet den Flugbetrieb Eurowings Europe für paneuropäische Strecken außerhalb Deutschlands. Und die dynamische Entwicklung geht weiter: Nach dem Aus von Air Berlin im Jahr 2017 und der Übernahme eines Großteils der Flotte entstehen Hunderte neue Stellen – viele davon werden von ehemaligen AirBerlin-Kolleginnen und Kollegen besetzt.

Eurowings heute: Billigflieger der Lufthansa-Gruppe
Heute setzt sich Eurowings mit einer klaren Positionierung als "Europas Value-Carrier für Privat- und Geschäftsreisende" deutlich vom Segment der Ultra-Low-Cost-Carrier ab, schreibt die Lufthansa in einer Presseaussendung. Die Lufthansa Tochter kombiniert preiswertes und flexibles Fliegen mit innovativen und kundenfreundlichen Services – eine Strategie, mit der sie ihre führende Position im deutschen Markt ausbaut. Dabei stellt sie die Kernbedürfnisse der Flugreisenden von heute in den Fokus: mehr Flexibilität, bezahlbarer Komfort und Nachhaltigkeit. Für die meisten Passagiere bleibt die Airline dagegen schlichtweg ein "Billigflieger". Lufthansa-intern kritisieren Mitarbeiter, dass die Auslagerung von früheren Lufthansa Flügen an das Eurowings Firmenkonstrukt (zB Eurowings Discover) dazu führt, dass das Personal gegeneinander ausgespielt und bei Lufthansa selbst indirekt Lohndumping betrieben werde.

„Es gibt nur ganz wenige Airlines in Deutschland, die sich 30 Jahre lang in einem schwierigen Marktumfeld durchgesetzt und immer wieder dynamische Veränderungen gemeistert haben. Umso schöner ist, dass wir unseren 30. Geburtstag als größter deutscher Ferienflieger feiern können“, so Eurowings CEO Jens Bischof. „Den Erfolg verdanken wir in erster Linie unseren mehr als 4.000 Mitarbeitern aus 60 Nationen, die bei uns ihre berufliche Heimat gefunden haben. Diese Vielfalt macht uns stark. Denn was Eurowings immer ausgezeichnet hat, ist der ganz besondere Teamgeist und die Fähigkeit, auf immer neue Marktveränderungen rasch zu reagieren. Wir sagen Danke, Team Eurowings – auf die nächsten 30 Jahre!“

Zur Eurowings Flotte gehören mehr als 100 Flugzeuge, über 140 Ziele in über 50 Ländern stehen auf dem Flugplan. Eurowings unterhält neben ihren Basen in Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Berlin auch wichtige Standorte in Palma de Mallorca, Salzburg, Prag und Stockholm. Damit zählt die Lufthansa Tochter zu den größten Ferienfluggesellschaften in Europa. Jede Minute startet oder landet ein Eurowings Flugzeug irgendwo in Europa.

Fokus auf Nachhaltigkeit
Eurowings verbindet mit der Leidenschaft für das Fliegen auch die unternehmerische Verantwortung für die Umwelt. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß halbiert und bis 2050 eine CO2-Neutralität erreicht werden. Ein wichtiger Schritt dazu war 2022 der Beginn der Einflottung des weltweit effizientesten Mittelstreckenjets Airbus A320neo. Jedes neue Flugzeug dieser Art stößt im Vergleich zum Vorgängermodell 4.500 Tonnen CO2 weniger pro Jahr aus.  Darüber hinaus laufen bei Eurowings mehr als 50 Projekte mit dem Ziel, Ressourcen und Umwelt zu schonen.

CO2-Kompensation mit einem Mausklick, pünktliche Flüge, freundliche Services, die flexibelsten Umbuchungs-Optionen der Branche oder ein freier Mittelsitz ab zehn Euro – das sind nur einige von vielen Beispielen für das moderne Value-Konzept, mit dem sich Eurowings auch nach 30 Jahren jung, modern und innovativ präsentiert.

(red / EW)