Der brisante Zwischenfall ereignete sich bereits am 10. Januar dieses Jahres, wurde jedoch erst jetzt durch einen Bericht des "Aviation Herald" bekannt. Die Boeing 787-8, A7-BCO, hob um 02:00 Uhr Lokalzeit von der Piste 16L des Flughafens Doha ab. Ziel des Fluges mit der Nummer Q$ 161 war Kopenhagen in Dänemark.
Nachdem die Maschine eine Flughöhe von 1.800 Fuß erreicht hatte, ging sie plötzlich in einen steilen Sinkflug (Sinkrate 3.000 Fuß pro Minute) über und verlor innerhalb von nur 24 Sekunden 1.000 Fuß. Als die Piloten den Dreamliner schließlich abfingen, betrug die Flughöhe nur noch 800 Fuß - das entspricht etwa 240 Meter.
Laut "Aviation Herald" habe der manuell fliegende Erste Offizier in einer Linkskurve die Übersicht über die Situation verloren (lost situational awarness). Während des steilen Sinkfluges sei auch die maximal zulässige Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Landeklappen überschritten worden. Der Kapitän habe in letzter Sekunde eingegriffen, das Steuer übernommen und die Maschine abgefangen.
Eine Rücklandung in Doha erfolgte nicht, stattdessen setzte die Maschine den Flug bis nach Kopenhagen fort, wo sie sechs Stunden später sicher landete.
Laut "Aviation Herald" habe es die Fluglinie auch unterlassen, den Vorfall den Aufsichtsbehörden zu melden.
Der Vorfall weckt bei einigen Experten Erinnerungen an den Absturz Flug 409 im Jahr 2010 - damals verlor eine Crew bei Nacht ebenfalls den Überblick und stürzte wenige Minuten nach dem Start ins Meer.
(red)