Hintergrund sind einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für alle drei Beschäftigtengruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt.
Von den Streiks betroffen sind die Flughäfen Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Hannover und Bremen.
„Die Beschäftigten machen gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen keine Ergebnisse erzielt werden konnten“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Im öffentlichen Dienst stehen wir ohne Angebot vor der zweiten Verhandlungsrunde und fordern mit den Beschäftigten, dass die Arbeitgeber am 22./23. Februar ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Bei den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste herrscht nach wie vor ein katastrophaler Arbeitskräftemangel – das haben die Reisenden im letzten Sommer deutlich gespürt. Um diese Situation zu ändern, muss für sie eine attraktive Lohnerhöhung erfolgen. Und die Beschäftigten der Luftsicherheit haben Anspruch auf eine Erhöhung der Zuschläge in den Manteltarifverträgen. Dieser berechtigten Forderung haben sich die Arbeitgeber bislang verwehrt. Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise treiben die meisten Beschäftigten in eine unsichere Situation. Viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen deutlich mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das müssen die Arbeitgeber einsehen und dementsprechend reagieren. Sie müssen die gute Arbeit der Beschäftigten honorieren und sie von dem immensen finanziellen Druck entlasten.“
Aufgrund des Streiks ist mit starken Auswirkungen vor allem im innerdeutschen Flugverkehr von Verspätungen, über Ausfälle bis hin zum teilweise Erliegen des Luftverkehrs zu rechnen. Behle warb für das Verständnis der Fluggäste, die durch einen Streik leider getroffen würden. Um für Entlastung zu sorgen, kündige ver.di den Streik bereits frühzeitig am heutigen Mittwochmorgen (15. Februar 2023) an. So könnten viele Reisende auf alternative Möglichkeiten zurückgreifen.
Des Weiteren wies die stellvertretende ver.di-Vorsitzende darauf hin, dass Hilfslieferungen in die Türkei und nach Syrien vom Streik ausgenommen seien, - ver.di werde den Arbeitgebern Notdienstvereinbarungen anbieten. Viele Hilfslieferungen würden zudem über das Zentrum für Auslandslogistik des THW in Mainz erfolgen. Dazu werde vor allem der Flughafen Hahn genutzt, der nicht vom Streik betroffen sei.
(red / Verdi)