Vor rund 3 Wochen verunglückte - wie berichtet - eine ATR 72-500 der Yeti Airlines kurz vor der Landung in Pokhara. Videoaufnahmen zeigen, wie die langsam fliegende Maschine nach einem Strömungsabriss (Stall) über die linke Tragfläche abkippt und Sekunden später auf dem Boden aufschlägt. Alle 72 Insassen kamen bei dem Crash ums Leben.
Nun gab die nepalesische Luftfahrtbehörde bekannt, dass sowohl der Cockpit Voice Recorder als auch der Flight Data Recorder erfolgreich ausgewertet werden konnten. Demnach hätten sich beide Luftschrauben in Segelstellung befunden und keinen Vortrieb mehr erzeugt. Die so genannte Segelstellung einer Luftschraube dient im Falle eines Triebwerksausfalls zur Minimierung des Luftwiderstandes. Weshalb sich bei der verunglückten Maschine beide Luftschrauben in dieser Position befanden, ist noch Gegenstand von Untersuchungen.
Dennoch gibt es Kritik am Verhalten der Piloten. Selbst in einem solchen Fall sei das oberste Gebot die Geschwindigkeit im Auge zu behalten und das Flugzeug aktiv zu steuern, um die Kontrolle zu behalten. Denn selbst bei einer kontrollierten Bruchlandung auf einer Straße in bewohntem Gebiet sind die Überlebenschancen größer als wenn die Maschine unkontrolliert abstürzt.
Die Pilotenlegende Bob Hoover brachte es seinerzeit auf den Punkt: "When faced with a forced landing, fly the airplane as far through the crash as possible."