Österreich

Mediapartizan.at: "Die geheime Kalkulation der Orasch-Fluglinie auf der Strecke Klagenfurt-Frankfurt"

Symbolbild Liliair - Foto: Franz Zussner

Der bekannte Kärntner Investigativjournalist Franz Miklautz, dem von Lilihill die Teilnahme an der Liliair-Pressekonferenz (wie berichtet) verweigert worden war, berichtet auf "Mediapartizan.at" über neue Details zu der Causa.

Die Papiere stammen aus dem Vorjahr. Und sie dürften unter der Ägide der obersten Lilihill-Führungsebene entstanden sein. Es geht dabei um den geheimen „Business Case“ der Liliair für den Flug von Klagenfurt nach Frankfurt. Inklusive detaillierter „Streckenerfolgsrechnung“. Ein Teil der Unterlagen, so die Vermutung, könnte direkt aus der Feder des Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Malanik stammen, schreibt Miklautz.

Lilihill abermals aus Abflugmaske des Frankfurter Flughafens verschwunden
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass Malanik die Erstellung der Unterlagen „nur“ begleitet hat. Im Kern umfasst das Papier betriebswirtschaftliche Details der Strecke Klagenfurt-Frankfurt. Apropos Frankfurt: Die Liliair verschwand gestern abermals aus der Abflugmaske des Frankfurter Flughafens. Wie Mediapartizan letzten Samstag recherchiert hatte, war das schon ein Mal der Fall.

Der Presseverantwortliche des Flughafenbetreibers Fraport, Dieter Hulick, sagte laut dem Bericht von www.mediapartizan.at, dass die Liliair noch kein abschließendes Statement abgegeben habe, den Slot tatsächlich zu besetzen. Bei der Fraport sei man deshalb in Warteposition, der Ball liege bei der Liliair.

Hub sollte schon seit Herbst 2022 buchbar sein
Ab 23. April, das verbrieft die Liliair-Website, sollte der Flug von Klagenfurt nach Frankfurt möglich sein. Doch zu buchen ist der Trip bis heute nicht. Orasch versprach die Buchbarkeit einer internationalen Hub-Anbindung bereits für Herbst 2022. Doch dieses Versprechen wurde nicht eingehalten. Obwohl im Hintergrund offenbar eifrig Kalkulationen erstellt wurden, so der Investigativjournalist Miklautz.

Papier spricht von 60 Prozent Auslastung
Markantestes Detail des Mediapartizan zugespielten Papiers: Man rechnet darin mit einer gut 60-prozentigen Auslastung des Frankfurt-Fliegers. Das bedeutet, dass auf der geplanten Maschine, einer Bombardier CRJ900 mit gut 90 Sitzen, durchschnittlich mindestens 53 Sessel besetzt sein müssten. In diesem Fall rechnet die Lilihill-Gruppe mit „benötigten Durchschnittserträgen“ auf dem „Roundtrip“ (Klagenfurt-Frankfurt-Klagenfurt) von knapp 290 Euro. Diese „benötigten Durchschnittserträge“ decken nur die geplanten Kosten, Margen sind dabei noch nicht aufgeschlagen, recherchierte "Mediapartizan.at".

Fällt der Auslastungsgrad, steigen die „benötigten Durchschnittserträge“
In dieser Kalkulation sind Kosten wie etwa Flughafengebühren, operative Aufwände, Luftverkehrsabgabe oder Marketingausgaben berücksichtigt. Fällt der angepeilte Auslastungsgrad von rund 60 auf etwa 30 Prozent, steigen die „benötigten Durchschnittserträge“, also jene Größe, die es mindestens braucht, um die Fluglinie in der Luft zu halten, auf über 350 Euro. Das könnte dann heikel werden, wenn man Tickets unterpreisig auf den Markt werfen muss, um den Flieger vollzukriegen.

Den gesamten Artikel inklusive weiterer Informationen gibt es hier.

(red / Mediapartizan.at)