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Abschuss von ukrainischer Passagiermaschine im Iran: Haftstrafen

Die vom radikal-islamischen Mullaregime abgeschossene Maschine - Foto: GF / Austrian Wings Media Crew

Am 8. Januar 2020 tötete das radikal-islamische Mullah-Regime des Iran 176 Menschen als die Streitkräfte des Landes eine Boeing 737 der Ukraine International Airlines abschossen. Tagelang belog die Teheraner Diktatur die Weltöffentlichkeit, ehe sie ihre Verantwortung schließlich eingestehen musste. Jetzt wurden in einem als "Schauprozess" kritisierten Verfahren mehrere iranische Militärangehörige zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Am 8. Januar 2020 startete die Boeing 737-800, UR-PSR, der Ukraine International Airlines, auf dem Flughafen Teheran. Die Maschine sollte als Flug PS 752 von der iranischen Hauptstadt nach Kiev fliegen. An Bord der erst dreieinhalb Jahre alten Maschine befanden sich 167 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder. Im Cockpit saßen Kapitän Volodymyr Gaponenko, der 11.600 Flugstunden Erfahrung auf der Boeing 737 (davon 5.500 als Kapitän) hatte, Kapitän Oleksiy Naumkin (12.000 Stunden auf der 737, davon 6.600 als Kommandant) sowie First Officer Serhii Khomenko, der laut Angaben der Airline 7.600 Stunden auf der 737 im Bordbuch stehen hatte. Viele der Passagiere waren Iraner, die die kanadische Staatsbürgerschaft besaßen und über Kiew zurück nach Kanada fliegen wollten.

Doch wenige Minuten nach dem Start schossen die iranischen Streitkräfte das Flugzeug mit zwei Boden-Luft-Raketen ab. Niemand der 176 Menschen an Bord überlebte.

Das radikal-islamische Mullah-Regime in Teheran, das seit Monaten Demonstrationen für mehr Frauen- und Menschenrechte im eigenen Land niederschießen und Demonstranten in Schauprozessen zum Tode verurteilen lässt, versuchte den Mord an 176 Zivilisten zunächst zu vertuschen. Doch auf internationalen Druck und nachdem an den Wrackteile eindeutig Raketenspuren entdeckt wurden, mussten das Regime in Teheran den Abschuss schließlich zugeben, sprach jedoch von einem "Versehen". Für den Abschuss sei eine Einheit der "Islamischen Revolutionsgarden" verantwortlich, eine besonders radikale staatliche islamische Organisation, die seit 2019 als terroristische Vereinigung eingestuft ist.

Noch im Jahr 2020 gründete sich in Kanada die Organisation The Association of Families of Flight PS752 Victims, die sich für eine lückenlose Aufklärung der Tragödie einsetzt.

Haftstrafen für Militärangehörige
Jetzt verurteilte ein Militärgericht im Iran einen Kommandeur der Flugabwehr der Revolutionsgarden zu 13 Jahren Haft. Weitere neun Angeklagte hätten ebenfalls mehrjährige Haftstrafen ausgefasst.Das Gericht erkannte einen "menschlichen Fehler" und sprach den Hinterbliebenen der Opfer jeweils 150.000 Dollar Schmerzensgeld zu.

Viele der in Kanada lebenden Hinterbliebenen der Toten kritisieren, dass die Urteile im Rahmen eines Schauprozesses gefällt worden seien und die wahren Verantwortlichen für den Abschuss des Passagierflugzeuges in der Regierung in Teheran sitzen.

(red)