Man darf annehmen, dass es so etwas in der Geschichte des Klagenfurter Flughafens noch nicht gegeben hat: In einem Brief erheben mehrere Aufsichtsratsmitglieder des Airports schwere Vorwürfe gegen „ihren“ Aufsichtsrats-Chef Peter Malanik. Die Vorwürfe sind so heftig, dass die Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) Malanik gestern zum Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat aufgefordert hat. Mediapartizan.at liegt der Brief der Aufsichtsräte vor. Wir zitieren daraus.
Völlige Zerrüttung
Es ist davon auszugehen, dass die Situation im Aufsichtsrat völlig zerrüttet ist und es nichts mehr zu kitten gibt. Die Fronten zwischen den Lilihill-Vertretern einerseits und den Entsandten des Landes bzw. der Stadt Klagenfurt und den Betriebsräte auf der anderen Seite sind verhärteter denn je. Bezeichnend: Die Betriebsräte stehen bereits auf der Seite der Öffentlichen Hand – Investor und Lilihill-Eigner Franz Peter Orasch hätte nach dieser Rechnung keine Mehrheit mehr im Aufsichtsrat. Die Nerven dürften blank liegen.
„Von den anwesenden Geschäftsführern massiv unter Druck gesetzt“
Malanik wird im Brief vorgeworfen, die letzten Dienstag abgeführte Aufsichtsratssitzung „rechtswidrig missbräuchlich“ geführt und die Aufsichtsräte an der Erfüllung ihrer Pflichten „gehindert zu haben“. Es ging in der Sitzung um die Abstimmung zum umstrittenen Rahmenvertrag der Liliair mit dem Flughafen Klagenfurt. Die Mehrheit der Aufsichtsräte sehe diesen Vertrag kritisch und nachteilig für den Airport. Doch die kritischen Aufsichtsräte seien von den „anwesenden Geschäftsführern massiv unter Druck gesetzt“ worden, „diesem Vertrag die Zustimmung zu erteilen“. Der Kontrakt sieht 1,7 Millionen Euro über 15 Jahre vor, die der Flughafen von Liliair im Voraus erhalten würde. Gegenleistung wäre etwa das Ground Handling. Liliair will pro abfliegendem Passagier nur 15 Euro bezahlen. Der Vertrag ist jedoch mit drei Millionen Euro Pönalzahlungen verbunden.
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(red / Mediapartizan.at)