Austrian Wings Leser kennen die Vorgeschichte: Am 21. November 2021 versuchte der Pilot des Bell 429, OE-XCE der Goldeck Flug, trotz dichtestem Nebel, bei Dunkelheit auf dem Flugplatz Wiener Neustadt Ost zu landen. Der Versuch misslang, der Helikopter crashte und ging in Flammen auf. Der Pilot kam dabei ums Leben. An Bord des Helikopters befand sich ursprünglich auch der österreichische Unternehmer Hans Peter Haselsteiner. Er hatte den Bell 429 kurz vor dem Crash bei einer Zwischenlandung am Semmering verlassen und war so dem sicheren Tod entgangen.
Im offiziellen Abschlussbericht der Republik Österreich heißt es zum Unfall nüchtern: Am 21. November 2021 ereignete sich ein Flugunfall mit einem Hubschrauber der Type Bell 429 im Zuge eines Passagierfluges von Bozen, Italien, mit dem Ziel Wr. Neustadt. Nachdem der Passagier zwischen ca. 15:38 bis 15:40 Uhr an einem Außenlandeplatz am Semmering abgesetzt worden war, wurde der Flug Richtung Heimatflugplatz Wr. Neustadt/Ost fortgesetzt. Um ca. 15:53 Uhr, kurz nach ECET, kollidierte der Hubschrauber auf Rollweg INDIA in dichtem Nebel mit dem Boden. Als wahrscheinliche Ursache sind die Fortsetzung eines Sichtfluges in Instrumentenflugbedingungen und räumliche Desorientierung zu nennen.
Der Pilot war 50 Jahre alt und Inhaber einer Berufspilotenlizenz (CPL-H) für Helikopter. Er besaß Typeratings für die Muster Bell 409, Bell 407, Bell 206, Robinson R22 sowie R44 und außerdem eine Nachtflugberechtigung unter Sichtflugbedingungen. Zudem war er qualifizierter Fluglehrer für Nachtsichtflug und die Typen R22, R44, Bell 206 sowie Bell 407.
Unklar bleibt, weshalb ein so erfahrener Pilot gegen alle Vernunft trotz völlig unzureichender Wetterbedingungen um jeden Preis den Flugplatz erreichen wollte, anstatt eine Außenlandung unter sicheren Bedingungen durchzuführen, die mit dem Helikopter problemlos möglich gewesen wäre.
(red)