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Piloten fordern konkretes Tarif-Angebot von Lufthansa

Symbolbild Lufthansa-Cockpit, hier ein A380 - Foto: Austrian Wings Media Crew

Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa fordert die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ein konkretes und umfassendes Angebot vom Konzern, das verhandlungsfähig ist. Das machte der Vorsitzende Tarifpolitik, Marcel Gröls, in Frankfurt klar.

Die Forderungen zu den Themen Vergütung und Rahmenbedingungen des Arbeitsverhältnisses für das Cockpitpersonal liegen seit Langem auf dem Tisch. Konkret geht es unter anderem um Regelungen zum Belastungsschutz, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie um eine neue Vergütungsstruktur des Cockpitpersonals und um Vergütungssteigerungen.

Der Konzern hat seit mehreren Wochen kein entsprechendes Gegenangebot vorgelegt, das auf diese Forderungen umfassend eingeht. Ein solches ist notwendig, um ernsthaft weiter verhandeln zu können. Die Lufthansa hat in den laufenden Gesprächen bislang nur einzelne Punkte aufgegriffen und diese dann jeweils mit immensen Gegenforderungen verknüpft, moniert die Vereinigung Cockpit in einer Aussendung.

"Als Lufthansa und als Pilotenvereinigung Cockpit haben wir uns im letzten Sommer ein neues, sozialpartnerschaftliches Miteinander als Ziel gesetzt. Jetzt wird es Zeit, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen", so Gröls. "Wir erwarten vom Unternehmen nun dringend ein verhandlungsfähiges Angebot. Der offenkundige Versuch auf Zeit zu spielen, führt zwangsläufig zu unnötiger Eskalation und im Interesse der Belegschaft, der Kunden und des Unternehmens müssen wir alle miteinander ein Interesse daran haben, die Zuspitzung zu vermeiden."

Die VC hatte im vergangenen Herbst eine Teileinigung mitgetragen, um weitere Streiks zu verhindern. Im Zuge dessen wurde mit der Arbeitgeberseite auch eine lange Friedenspflicht bis Ende Juni 2023 vereinbart, um ohne Zeitdruck zu kreativen Lösungen zu finden. Dies alles hat zu keinem Ergebnis geführt.

Hintergrund der aktuellen VC-Forderungen sind unter anderem die seitens des Cockpitpersonals im Lufthansa-Konzern während der Corona-Krise gemachten Zugeständnisse, die ganz erheblichen Reallohnverluste infolge der hohen Inflationsrate sowie die Partizipation der Beschäftigten an den zu erwartenden Gewinnen des Unternehmens. Auch die seitens der Lufthansa forcierte Reduzierung des Personals über Freiwilligenprogramme während der Pandemie hat zu erheblichen Arbeitsverdichtungen geführt. Dieser massiven Zunahme von Belastungen muss nun tariflich durch verbesserte Arbeitsbedingungen begegnet werden.

(red / VC)