Leicht haben es unsere Polizistinnen und Polizisten wahrlich nicht: Eine steigende Zahl von Bedrohungsszenarien, unter anderem durch radikal-islamischen Terror, der laut Verfassungsschutz die größte Bedrohung für die Sicherheit im Lande darstellt. Ein nicht gerade besonders gutes Gehalt, gepaart mit einer hohen Verantwortung, wenig Rückendeckung von Seiten der Politik, ein schier aussichtsloser Kampf gegen die die Sicherheit potentiell bedrohende illegale Massenmigration, eine zunehmende Respektlosigkeit gegenüber den Beamten in Teilen der Bevölkerung - und das alles verbunden mit einem nicht zu unterschätzenden gesundheitlichen Risiko. Und trotzdem stehen die Männer und Frauen unserer Exekutive Tag und Nacht im Einsatz, um die Sicherheit der Menschen in Österreich bestmöglich zu gewährleisten - eine Aufgabe, für die man ihnen höchsten Respekt und Anerkennung zollen muss.
Im Rahmen des Wiener Ferienspiels lud die Exekutive jetzt in die Meidlinger Kaserne ein, in der sich unter anderem Hauptquartier der Flugpolizei des Innenministeriums befindet. Der altehrwürdige Kasernenkomplex wurde von 1904 bis 1906 unter der Regentschaft von Kaiser Franz Josef als Kaserne für das Fuhrwesen errichtet und bot Platz für 600 Soldaten und 400 Pferde sowie 1175 Fuhrwerke. Außerdem waren hier drei Reitschulen untergebracht. Über dem Haupteingang prangt noch heute der Doppeladler aus den Zeiten der Monarchie.
Um Punkt 13 Uhr öffnete die Torwache die Schranken und die Wiener strömten in Scharen in die Heimat der Flugpolizei, die hier neben einer Flugeinsatzstelle auch einen Wartungsbetrieb unterhält. Die aufgebaute Hüpfburg wurde sofort von den jungen Besuchern belagert, aber auch die Informationsstände verschiedenster Polizeieinheiten - darunter die WEGA - erfreuten sich großer Beliebtheit. Lange Schlangen bildeten sich natürlich vor dem Polizeimotorrad und dem Streifenwagen, wo die Kids Probe sitzen konnten und dafür manchmal wohl von ihren Väter beneidet wurden, die in diesem Moment wohl auch gerne wieder Kind gewesen wären ... Die Kriminalpolizei gab an einem Infostand Tipps, wie man sein Heim am besten vor Einbrechern schützt. Auch dort wurde natürlich ein eigenes Kinderprogramm geboten.
Großer Beliebtheit erfreute sich gleichermaßen die dynamische Vorführung der Polizeihunde-Staffel unter dem fachkundigen Kommentar von Gruppeninspektor Robert L., seines Zeichens selbst Ausbilder für Polizeidiensthunde.
Unbestrittener Höhepunkt waren jedoch die Helikopter des Hausherrn, der Flugpolizei. Gleich zwei Maschinen konnten aus nächster Nähe besichtigt werden. Der zeitlos elegante klassische Schulhubschrauber Bell 206 Jet Ranger III, OE-BXT, dessen blau-silberne Lackierung in der Sommersonne funkelte, und der Einsatzhelikopter - der hochmoderne H135, OE-BXR, mit Helionix-Glascockpit. Außerdem konnten die jungen Besucher sowie ihre Mütter und Väter einen Blick in den Wartungshangar werfen, in dem ein Ecureuil mit abgebauten Verkleidungen zu bestaunen war. Um den großen Ansturm überhaupt bewältigen zu können, wurden die Besucher registriert und in Gruppen zu den Helikoptern geführt. Selbstverständlich konnte man auch in den Fluggeräten Platz nehmen und ein Pilot sowie eine Technikerin (Frauenpower gibt es erfreulicherweise längst auch bei der Flugpolizei!) beantworteten die Fragen der Besucher.
Kurz nach 15:30 landete dann als ein weiterer Höhepunkt die FLIR-Maschine (OE-BXE), die gerade von einem Grenzüberwachungsflug zur Bekämpfung der illegalen Migration, zurück kehrte. Etwa eine halbe Stunde später verließ dieser Helikopter die Meidlinger Kaserne unter den staunenden Blicken der Besucher wieder.
Außerplanmäßig - aber für die Gäste nicht minder spektakulär - war dann der Start der Einsatzmaschine OE-BXR, die kurz nach 17 Uhr zu einem Einsatz alarmiert wurde.
Alles in allem ist es der heimischen Exekutive gelungen, sich der Bevölkerung im Rahmen dieses Ferienspiels auf gelungene Art und Weise zu präsentieren - und so mancher Gast betrachtet die wertvolle und verantwortungsvolle Arbeit unserer Polizistinnen und Polizisten nach diesem "Blick hinter die Kulissen" nun wohl mit anderen Augen.
Weitere Fotoimpressionen
Text & Fotos: P. Huber