Österreich

AUA: OE-LBK mit zwei Fume Events innerhalb eines Monats

Die OE-LBK war zweimal innerhalb eines Monats von einem potentiell gefährlichen Fume Event betroffen, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Wie berichtet, steht der A320, OE-LBK, der AUA seit mehreren Tagen am Boden, nachdem ein potentiell gefährliches Fume Event aufgetreten war. Doch mit der gleichen Maschine gab es bereits rund einen Monat zuvor einen ähnlichen Zwischenfall.

Der erste Vorfall ereignete sich am bereits am 26. August dieses Jahres. Damals befand sich der A320, OE-LBK, als Flug OS 776 auf dem Weg von Skopje nach Wien. Während des Sinkfluges bemerkte die Crew einen immer stärker werdenden abnormalen Geruch, der als "Gestank alter Socken" beschrieben wurde - ein deutliches Indiz darauf, dass hochtoxische Öldämpfe über die Zapfluft der Turbinen ins Kabineninnere gelangt sein könnte, wodurch höchste Gesundheitsgefahr für die Insassen bestehen kann.

Wie das renommierte Portal "Aviation Herald" detailliert berichtet, habe sich das Fume Event während des Betriebs der Turbinen im Leerlauf verstärkt.

Die Maschine landete auf Piste 34 und wurde anschließend von den Fachleuten der AUA-Technik untersucht. Rund einen Monat später ereignete sich dann das nächste Fume Event auf diesem Flugzeug, wie Austrian Wings heute bereits berichtete.

Hintergrund
Wenn Triebwerksöl(dämpfe) wegen defekter Dichtungen in den Triebwerken oder der Hilfsturbine (APU) in die Kabinenluft gelangt, kann das für Passagiere und Besatzung teils lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Denn Triebwerksöl enthält hochtoxische Stoffe, die keinesfalls eingeatmet werden sollten. Das mögliche Krankheitsbild - es reicht von neurologischen Störungen bis hin zu einer möglicherweise tödlichen Vergiftung des Körpers - wird als "Aerotoxisches Syndrom" bezeichnet. 2016 wurde der Fall mehrere Condor-Flugbegleiter bekannt, die als "menschliche Versuchskaninchen" missbraucht wurden und dies tlw. mit schweren gesundheitlichen Schäden bezahlten. Wie die "Ärztezeitung" vor einigen Jahren in einem Beitrag schrieb, ist das Problem seit den 1950er Jahren bekannt. Trotzdem setzen die Flugzeughersteller seit Jahrzehnten weiterhin auf das Prinzip "Zapfluft von den Triebwerken", um die Kabine mit Frischluft zu versorgen. Eine Ausnahme bildet lediglich die Boeing 787, die eine andere Technik nutzt. Seitens der Airlines und der Industrie wird das Problem der kontaminierten Kabinenluft seit Jahrzehnten verleugnet oder kleingeredet, wie Austrian Wings schon im Jahr 2010 in der Punktlandung "TCP - die unsichtbare Gefahr an Bord" beleuchtete.

(red)