Mit Video: SIAF 2023 - Großartige Airshow mit letztem Auftritt für tschechischen "Hind"
Am vergangenen Wochenende ging auf der Air Base Malacky/Kuchyna wieder das traditionelle Slovak International Air Fest über die Bühne. Die Veranstaltung stand auch heuer wieder im Fokus des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Tschechien verabschiedete im Rahmen der Airshow offiziell den Mil Mi-24/35 Hind. Auch, wenn es bislang keine offizielle Ankündigung dazu gibt, so gehen Insider davon aus, dass Tschechien seine verbliebenen und nun außer Dienst gestellten "Hind" an die Ukraine übergeben wird.
Das Slovak International Air Fest, kurz SIAF, hat eine lange Tradition in unserem Nachbarland, das bereits vor rund 20 Jahren der NATO beigetreten ist - nicht zuletzt aus den Erfahrungen, die man in mehr als 40 Jahren unter de facto russischer Besatzung/Herrschaft als Teil des sogenannten Ostblocks machen musste.
Denn diese Erfahrungen waren für die Slowaken dermaßen prägend, im negativen Sinn, dass für sie klar war, dass sie nach dem Zerfall der Sowjetunion den Schutz der NATO suchen würden, weil von Russland weiterhin eine Gefahr ausgeht und diesem Staat nicht getraut werden darf. Eine Erkenntnis, die westliche Politiker - auch in Österreich - Jahrzehnte verdrängt haben, bis sie durch den Überfall des russischen Diktators und Kriegsverbrechers Wladimir Putin auf die Ukraine unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt wurden.
Die diesjährige SIAF fand wegen der Umbauarbeiten auf der Air Base Sliac wieder auf der nördlich von Pressburg/Bratislava gelegenen Air Base Malacky/Kuchyna statt. Am Boden und in der Luft waren eine Vielzahl von Luftfahrzeugen zu bestaunen, darunter der NH-90, die A400M, die L-29, die L-39NG, Eurofighter, Dornier Do 228, Saab Gripen, Agusta A109, AH-64 Apache, die neue T-28 Trojan der Flying Bulls, Mil Mi-17 oder Black Hawk. Die österreichische Luftwaffe war im Static Display mit einer PC-6 sowie einem Informationsstand vertreten. Der Stratosphärenspringer Felix Baumgartner führte beeindruckenden Kunstflug mit einer BO 105 der Flying Bulls vor.
Die tschechische Luftwaffe wiederum war neben der L-159 und einem Saab Gripen auch mit einem Mil Mi-24/35 Hind ebenfalls vertreten. Dieser Kampfhubschrauber aus sowjetischer Produktion hatte seinen letzten öffentlichen Auftritt, denn Tschechien - wie die Slowakei längst NATO-Mitglied - modernisiert seine Streitkräfte mit westlichem Fluggerät.
Die slowakische Unterstützung für die von Russland völkerrechtswidrig überfallene Ukraine wurde mehrfach vom Platzsprecher anhand von Beispielen dargelegt und auch an diversen Infoständen konnten sich die Besucher über dieses Thema informieren - und gegebenenfalls spenden.
Im VIP-Bereich gab es zudem eine Ausstellung von militärischen Partnern der SIAF, darunter ein ukrainischer Drohnenhersteller sowie die beiden Luftfahrtkonzerne Aero Aero Vodochody (Tschechien) und Leonardo (Italien). Leonardo stellte dabei auch seinen Simulator für die M-345 vor, während Aero Vodochody seine L-39NG im Flug präsentierte.
Zusätzlich gab es eine Vorführung der selbstfahrenden Haubitze "Zuzana 2" sowie eines Leopard 2 Panzers (den die Slowakei im Rahmen eines Ringtausches von Deutschland erhalten hatte, nachdem sie wiederum ihre T-72 an die Ukraine geliefert hatte) gemeinsam mit Special Forces der slowakischen Bodenstreitkräfte.
Während das Wetter am Samstag traumhaft sommerlich war, dominierten am Sonntag zunächst Wolken und Regenschauer, ehe es ab dem frühen Nachmittag aufklarte.
Alles in allem kann die SIAF 2023 als gelungene Airshow mit ernstem Hintergrund angesichts der vom Terrorstaat Russland für ganz Europa ausgehenden Gefahr bezeichnet werden.