Österreich

Pannenserie bei der AUA: Weiteres Fume Event auf Airbus A320

Die vom Fume Event in Sofia betroffene "X-Ray Echo", Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die Serie technischer Probleme bei der AUA scheint nicht abzureißen. Neben der OE-LBK (zwei Fume Events innerhalb eines Monats, wir berichteten ausführlich), trat ein solch potentiell gefährlicher Zwischenfall erst vor wenigen Tagen auch auf einem weiteren Airbus A320 der AUA auf.

Der Airbus A320 mit der Kennung OE-LXE führte am 23. September den Flug von Wien nach Sofia zunächst problemlos durch. Doch beim Rückflug trat an Bord noch auf dem Boden in Sofia ein starker chemischer Geruch im vorderen Bereich der Kabine auf. Trotzdem entschieden sich die Piloten zum Start und flogen bis Wien.

Wie der renommierte "Aviation Herald" berichtet, sei der chemische Geruch unklaren Ursprungs zunächst in der vorderen Bordküche sowie zumindest in der "ersten Sitzreihe" bemerkbar gewesen. Zwar sei das Problem während des Fluges nicht mehr erneut aufgetreten, doch die Maschine wurde nach der Landung in Wien von Fachleuten der AUA-Technik inspiziert, ehe sie für weitere Flüge freigegeben wurde.

Hintergrund
Fume Events können verschiedene Ursachen haben, die jedenfalls abgeklärt werden müssen und ein potentielles Gesundheitsrisiko für die Insassen eines Luftfahrzeuges darstellen können. Wenn beispielsweise Triebwerksöl(dämpfe) wegen defekter Dichtungen in den Triebwerken oder der Hilfsturbine (APU) in die Kabinenluft gelangt, kann das für Passagiere und Besatzung teils lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Denn Triebwerksöl enthält hochtoxische Stoffe, die keinesfalls eingeatmet werden sollten. Das mögliche Krankheitsbild - es reicht von neurologischen Störungen bis hin zu einer möglicherweise tödlichen Vergiftung des Körpers - wird als "Aerotoxisches Syndrom" bezeichnet. 2016 wurde der Fall mehrere Condor-Flugbegleiter bekannt, die als "menschliche Versuchskaninchen" missbraucht wurden und dies tlw. mit schweren gesundheitlichen Schäden bezahlten. Wie die "Ärztezeitung" vor einigen Jahren in einem Beitrag schrieb, ist das Problem seit den 1950er Jahren bekannt. Trotzdem setzen die Flugzeughersteller seit Jahrzehnten weiterhin auf das Prinzip "Zapfluft von den Triebwerken", um die Kabine mit Frischluft zu versorgen. Eine Ausnahme bildet lediglich die Boeing 787, die eine andere Technik nutzt. Seitens der Airlines und der Industrie wird das Problem der kontaminierten Kabinenluft seit Jahrzehnten verleugnet oder kleingeredet, wie Austrian Wings schon im Jahr 2010 in der Punktlandung "TCP - die unsichtbare Gefahr an Bord" beleuchtete.

(red)