Zwischen 2024 und 2026 erneuert die Rega ihre gesamte Helikopterflotte. In Zukunft werden 21 Rettungshelikopter der fünfblättrigen Version des Typs Airbus H145 für Patienten im Einsatz sein. Diese werden nicht nur die Mittellandflotte, sondern auch die elf Maschinen der heute im Einsatz stehenden Gebirgshelikopter des Typs Agusta Westland Da Vinci ersetzen. In den nächsten zwei Jahren muss die Rega deshalb zwei Drittel der Cockpit-Crews auf den neuen Rega-Helikopter umschulen. Ein großer Teil dieser Umschulungen kann dank der Beschaffung eines eigenen Helikoptersimulators für den Typ Airbus H145 nun in Opfikon (ZH) bei der Lufthansa Aviation Training (LAT) stattfinden. Bisher mussten die Crews für H145-Simulatortrainings jeweils nach Norddeutschland reisen.
Ein Simulator für mehrere Helikoptertypen
Der neue Helikoptersimulator ist ein Full-Flight-Simulator der höchsten Zertifizierungsstufe, der über ein sogenanntes «Roll-on/roll-off»-System verfügt. Damit können auf derselben Bewegungsplattform Cockpits von unterschiedlichen Helikoptertypen eingesetzt werden. Neben dem H145 hat die Rega zwei weitere Cockpits beschafft: ein Airbus H125-Cockpit gemeinsam mit der Swiss Helicopter AG sowie eines für den Helikoptertyp Leonardo AW169. Die LAT wird die Simulatoren betreiben und freie Kapazitäten auch Drittkunden anbieten.
Gut trainierte Crews bilden die Basis für sichere und erfolgreiche Rettungsflüge. Im Simulator können die Cockpitcrews der Rega, zu denen Piloten und Rettungssanitäter gehören, Standardsituationen sowie Notverfahren effizient trainieren, die in echt nicht oder kaum geübt werden können. Zudem verursachen sie dabei weder Lärm noch Schadstoffbelastung für die Umwelt. Pro Jahr trainieren die Helikopter-Crews insgesamt rund 1000 Stunden im Simulator.
Mehr Flexibilität für Jet-Crews
Nicht nur die Helikopter-Crews, sondern auch die Piloten der drei Ambulanzjets trainieren regelmäßig im Flugsimulator. Zwei Mal pro Jahr müssen die 28 Jetpiloten der Rega ihre gesetzlich vorgeschriebenen Trainings im Simulator absolvieren. In der Vergangenheit trainierten die Crews in Montreal, Kanada. Dort befand sich der nächstgelegene Simulator für den Flugzeugtyp des Rega-Jets – den Bombardier Challenger 650.
Dank der Investition in einen eigenen Challenger-650-Simulator kann das Training nun in unmittelbarer Nähe des Flughafens Zürich in einer Halle der LAT durchgeführt werden. Die Cockpitcrews stehen somit nach einem Training rascher wieder für Repatriierungs-Einsätze zur Verfügung. Das vereinfacht die Dienstplanung der Jet-Crews und erhöht deren Verfügbarkeit zugunsten von Patienten. Außerdem entfallen Flug- und Übernachtungskosten der Transatlantikreisen.
(red / REGA)