Alles neu bei der ARA Flugrettung am Nassfeld. Seit heute steht in Kärntens größtem Schigebiet wieder ein Rettungshelikopter im Einsatz. Der bisherige Notarzthubschrauber vom Typ EC135 hat allerdings ausgedient. Ab sofort kommt, wie auch auf den ARA-Stationen in Fresach und Reutte, eine top-moderne H145 aus dem Hause Airbus zum Einsatz. „Dieser Wechsel bedeutet für die gesamte Region eine deutliche Verbesserung der notärztlichen Versorgung“, freut sich ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Denn bei der H145 handelt es sich um eine fliegende Intensivstation, wesentlich stärker und vor allem geräumiger als der alte Helikopter. Der wohl wichtigste Unterschied zum bisherigen Modell: Die neue Maschine ist mit einer fix integrierten Rettungswinde ausgestattet. Speziell in unwegsamer alpiner Umgebung hat die Winde viele Vorteile. „Im freien Gelände oder auf steilen Pisten ist eine Landung vielfach unmöglich. In solchen Fällen bringt die Winde Flugretter und Notarzt wesentlich schneller zur Einsatzstelle“, erklärt ARA-Flugbetriebsleiter Herbert Graf. Und auch der Abtransport der verunfallten Person erfolgt deutlich rascher. „Oft zählt jede Minute. Und durch die Winde sparen wir uns auch bei der Bergung mitunter lebensrettende Minuten“, weiß Graf.
Der neue Notarzthubschrauber wurde wieder ins Leitstellen-System des Landes Kärnten eingebunden. Das bedeutet: Er steht für Einsätze im gesamten Bundesland zur Verfügung. Speziell dann, wenn weite Teile Kärntens in eine dichte Nebeldecke gehüllt sind, ist diese Einbindung wichtig, weiß der Stationsleiter des „ARA-3“ Philipp Heidenreich: „Vom Nassfeld aus können wir notfallmedizinische Hilfe zu allen Einsatzorten in Kärnten bringen, die außerhalb der Nebelsuppe liegen. Und in weiterer Folge die Patienten in jene Krankenhäuser transportieren, die ebenfalls nicht in Nebel gehüllt sind.“
Seit Dezember 2021 betreibt die ARA Flugrettung am Nassfeld den saisonalen Notarzthubschrauber „ARA-3“. Bis dato hat das gemeinnützige Unternehmen dort einen hohen sechsstelligen Betrag in den Auf- und Ausbau einer professionellen und zeitgemäßen Flugrettungs-Infrastruktur gesteckt. „Durch den Wechsel des Hubschrauber-Musters mussten wir den Hangar und die Crew-Unterkünfte erweitern. Alle diese Investitionen wurden gänzlich ohne öffentliche Mittel gestemmt“, erzählt Andreas Grießer, stellvertretender Geschäftsführer der ARA Flugrettung. Pünktlich zum heutigen Saisonstart, dem zahlreiche Vertreter aus den Einsatzorganisationen, der Politik und der Wirtschaft beiwohnten, konnten alle Adaptierungsmaßnahmen finalisiert werden.
Der Vorstand der Bergbahnen Pramollo AG, Christian Krisper, streut den rot-weiß-roten Flugrettern am ersten Einsatztag der neuen Saison Rosen: „Für uns ist es extrem beruhigend zu wissen, dass wir mit der ARA Flugrettung einen Partner an unserer Seite haben, der seinen wichtigen Job hier professionell und leidenschaftlich ausübt.“
Für die gemeinnützige ARA Flugrettung sind aktuell 92 Mitarbeiter tätig: Acht Piloten, 11 Windenoperator (HEMS-TC), 21 Flugretter, 39 Notärzte und 13 Verwaltungskräfte. An allen drei Stationen (Fresach, Reutte, Nassfeld) wird mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.
(red / ARA Flugrettung)