Der Urlaubsreiseverkehr war von einer sehr guten Nachfrage geprägt. Dies galt sowohl für die klassischen Ziele als auch die neue Nischendestination Kefalonia. Das Passagieraufkommen stieg in diesem Segment um 27,4% und lag über den Erwartungen des Flughafens.
Im Gegensatz dazu liegt das Geschäftsreiseaufkommen europaweit immer noch deutlich unter dem des Vorkrisen-Niveaus. Die Hauptursache liegt in einer verstärkten Videokonferenz-Nutzung und allgemeinen Einsparungsmaßnahmen bei den Unternehmen. Das ist für den Flughafen Linz besonders problematisch, da die Linienflugverbindungen nahezu ausschließlich von Geschäftsreisenden genutzt werden. Im Linienflugverkehr sank das Aufkommen um 13,6%.
„Im Linienverkehr blicken wir auf ein herausforderndes Jahr zurück. Die Ende 2022 von Eurowings eingestellte Verbindung nach Düsseldorf konnten wir Ende Oktober 2023 mit SkyAlps reaktivieren. Wobei es uns besonders freut, dass wir SkyAlps dafür gewinnen konnten, ihre erste Linienflugverbindung außerhalb Italiens bei uns aufzunehmen. Bei der Frankfurt- Verbindung hat sich die Nachfrage schrittweise erholt, ist aber unter den Erwartungen geblieben. Dies ist neben der allgemeinen Marktsituation auch darauf zurückzuführen, dass die Abfertigungsprobleme an den großen Drehkreuzflughäfen immer noch nicht vollständig gelöst sind. Damit war die für Geschäftsreisende wichtige Verlässlichkeit und Stabilität nicht in dem Maße gegeben, wie wir sie uns gewünscht hätten“, so Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Linzer Flughafens.
2023 | 2022 | Veränderung absolut | Veränderung in % | |
Passagiere gesamt | 232.950 | 207.766 | + 25.184 | + 12,1% |
Linienflugverkehr | 69.466 | 80.428 | - 10.962 | - 13,6% |
Charterflugverkehr | 159.784 | 125.419 | + 34.365 | + 27,4% |
Ausweichverkehr | 3.700 | 1.919 | + 1.781 | + 92,8% |
Luftfracht 2023 - mit 44.342 Jahrestonnen auf hohem Niveau
Bei der Luftfracht erzielte der Linz Airport mit 44.342 Tonnen gegenüber 2022 ein um 21% rückläufiges Jahresergebnis, wobei im Jahr 2022 Sondereffekte durch medizinische Versorgungstransporte inkludiert waren. Ohne diese Sondereffekte bewegt sich das Frachtaufkommen auf dem Niveau von 2019. Damit unterstreicht der Flughafen seine Position als mit Abstand führender Bundesländer-Frachtflughafen Österreichs. Turkish Cargo hat seine wöchentlichen Flüge aufgestockt und plant 2024 bis zu 5 Flüge pro Woche durchzuführen.
Urlaubsreiseverkehr 2024 – 3 neue Nischen mit zwei neuen Veranstaltern
Für 2024 rechnet der Linz Airport mit einem weiteren Passagierwachstum im Urlaubsreiseverkehr. Die Reiseveranstalter bieten in Kooperation mit avantiair, Corendon Airlines, European Air Charter und Mavi Gök Airlines 24 wöchentliche Urlaubsflüge an. Zudem haben auch die oberösterreichischen Reiseveranstalter wieder Kurz- und Städtereisen ab Linz in das Programm aufgenommen. European Air Charter wird wieder einen Airbus 320 in Linz stationieren. Rhomberg Reisen fliegt neben Kefalonia auch Lefkas/Epirus an. Mit Springer Reisen geht es heuer erstmals nach Skiathos und Eurotours hat Stettin an der Ostsee ins Programm aufgenommen. Alle Destinationen werden mit avantiair bedient.
Linienflugverkehr 2024 – Rückrufaktion beim Triebwerkshersteller Pratt & Whitney hat Auswirkungen auf Linz-Frankfurt
Bei der von Air Dolomiti zweimal täglich bedienten Frankfurt-Verbindung kommt es zu Veränderungen. Hintergrund ist, dass der US-Flugzeugmotorenhersteller Pratt & Whitney aufgrund von Materialmängeln weltweit Hunderte Triebwerke zurückrufen und überholen lassen muss. Diese Rückrufaktion betrifft auch die Deutsche Lufthansa, die rund 20 ihrer Airbus 320 (neo) Flugzeuge kurzfristig außer Betrieb nehmen muss. Die Lufthansa hat den Linzer Flughafen Ende des Jahres darüber informiert, dass sie aufgrund fehlender Kapazitäten die Flugverbindung Linz-Frankfurt mit Beginn des Sommerflugplans 2024 aussetzen wird.
Norbert Draskovits: „Wir haben versucht, das Aussetzen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln abzuwenden, müssen aber leider zur Kenntnis nehmen, dass dies nicht möglich war. Allerdings wissen wir, dass die Lufthansa intensive Gespräche mit verschiedenen Fluggesellschaften führt, um den Frankfurt-Zubringer möglichst rasch wieder anzubinden. Wir sind in ständigem Kontakt mit der Lufthansa, um alle Maßnahmen von unserer Seite aus zu unterstützen.“
(red / LNZ)