Mit offiziell 70 (wahrscheinlich aber mehr) Toten und einer großen Anzahl von Verletzten, war die Flugtagkatastrophe von Ramstein am 28. August 1988 das zweitschwerste Flugshowunglück weltweit (die schwerste Katastrophe dieser Art ereignete sich, von der westlichen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, 2002 im ukrainischen Lemberg).
Die junge deutsche Journalistin Rebecca Singer von der "Rheinpfalz" gestaltete im Jahr 2022 einen umfangreichen Podcast zu dieser Tragödie. Dafür wurde sie im vergangenen Jahr mit dem ersten Platz des "Kölner Recherchepreises" ausgezeichnet. Die Jury begründete ihre Entscheidung unter anderem damit, dass es die engagierte, akribische und auch menschlich sehr sympathische Journalistin geschafft habe, "mehr als 30 Jahre nach dem Unglück noch einmal Zeitzeugen zu finden" und damit "die Katastrophe lebendig" zu machen. Sie hole damit das Leid und das Trauma der unmittelbar Betroffenen wie auch der damals Verantwortlichen und beteiligter Rettungskräfte in die Gegenwart. Der Preis war mit 7.000 Euro dotiert.
Von ihrem Preisgeld spendete Singer jetzt 2.000 Euro an die Stiftung Katastrophennachsorge, die vom Ehepaar Jatzko, das seinerzeit die Betreuung der Ramstein-Opfer ins Leben gerufen hatte, gegründet wurde. Vorsitzende Sybille Jatzko will das Geld dafür verwenden, um verstärkt Treffen von Betroffenen der Katastrophe zu organisieren, wie sie sagt: „In letzter Zeit bekomme ich verstärkt Nachrichten, dass sich die Leute wieder mehr treffen wollen. Es ist eine so feste Gemeinschaft und zusammen zu sein tut allen sehr gut."
Über ihre Arbeit an dem Podcast berichtet Rebecca Singer auch im 2023 erschienen Buch "Als der Tod vom Himmel stürzte - die Flugtagkatastrophe von Ramstein" des Fachjournalisten Patrick Huber, der auch bereits über das den Absturz der EL AL 1862 in Amsterdam sowie den Terroranschlag auf Pan Am 103 über Lockerbie Bücher veröffentlicht hat.
(red)