Neben der eigenen Flotte setzt Air Serbia seit geraumer Zeit auch mehrere angemietete Maschinen ein. Darunter befindet sich auch der Embraer E195, OY-GDC, der griechischen Marathon Airlines, der in Air Serbia Farben betrieben wird.
Dieses Flugzeug sollte am 18. Februar von der serbischen Hauptstadt Belgrad nach Düsseldorf fliegen. An Bord befanden sich 106 Menschen. Die Piloten rollten beim Taxiway D5 auf die Piste 30L, womit noch etwa 1.200 Meter für den Startlauf zur Verfügung standen.
Um 17:38 Uhr begannen die Piloten den Startlauf. Dabei überschoss der Embraer jedoch das Pistenende und kollidierte mit der Anflugbefeuerung der Piste 12R, wobei der Rumpf des Flugzeuges teilweise aufgerissen wurde. Erst 500 Meter nach dem Ende der Startbahn - also nach gut 1.700 Metern "Startstrecke"- hob der der Zweistrahler ab. Die Piloten stoppten den Steigflug in 4.000 Fuß Höhe, verbrannten überschüssigen Treibstoff und setzten 55 Minuten nach dem unfallträchtigen Start wieder in Belgrad auf.
Zwar wurde niemand an Bord verletzt, das Flugzeug wurde jedoch erheblich beschädigt. Fotoaufnahmen, die vom Aviation Herald veröffentlicht wurden, zeigen schwerste Beschädigungen im Bereich der linken Tragflächenwurzel, des linken Hauptfahrwerks sowie des linken Höhenleitwerks.
Der Unfall wird nun untersucht, ist aber offenbar auf einen Pilotenfehler zurückzuführen.
Demnach habe die Flugsicherung die Piloten angewiesen, beim Rollweg D6 in die Piste einzurollen, doch die Crew habe versehentlich D5 genommen, womit weniger Piste zur Verfügung stand. Der Tower habe den Piloten daraufhin gestattet, auf der Piste zurückzurollen, doch die Piloten hätten erklärt, die Piste sei ausreichend für den Start - eine Fehleinschätzung, die nur dank viel Glück nicht in einer tödlichen Katastrophe endete.
(red)