Österreich

AUA-Gehaltsverhandlungen gescheitert: Jetzt drohen Streiks im Osterverkehr

Symbolbild AUA - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die Gespräche zwischen den Personalvertretern des fliegenden Personals der AUA und dem Management sind am Donnerstag gescheitert. Streiks zu Beginn der Osterferien sind damit nicht ausgeschlossen.

Nach mehr als einem Dutzend Gesprächsrunden wurden die Gehaltsverhandlungen am Donnerstag vorerst ergebnislos abgebrochen. Obwohl die AUA schwarze Zahlen schreibt und der Lufthansa-Konzern, zu dem die AUA gehört, erst kürzlich das beste Ergebnis seiner Geschichte einflog, bot die Arbeitgeberseite nach den durchgesickerten Informationen lediglich eine Gehaltserhöhung, die deutlich unter der Inflationsrate lag. Das AUA-Management, das schon im Vorfeld versucht hatte, das verbriefte Recht der Arbeitnehmer auf eine Betriebsversammlung gerichtlich einzuschränken (wir berichteten ausführlich), kritisierte Gewerkschaft und Betriebsrat und forderte eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Daniel Liebhart, der Vorsitzende des Fachbereiches Luftfahrt der Gewerkschaft Vida wiederum warf der AUA vor, nur ein "fiktives" Angebot unterbreitet zu haben. Er forderte ein "ehrliches" Angebot und übte seinerseits Kritik: "Das Unternehmen spielt nur mit Zahlen. Für uns wirkt das so, als wäre das von langer Hand geplant, sonst würde man ehrliche Zahlen verwenden."

Gewerkschafter Daniel Liebhart - Foto: www.der-rasende-reporter.info

"Das Unternehmen hat noch Zeit, ein ernst gemeintes Angebot vorzulegen. Das muss es tun und das muss es auch wollen. Das haben sich die Mitwirkenden verdient", so Liebhart weiter, der auf den Rekordgewinn verwies.

Die Personalvertreter des fliegenden Personals der AUA wollen heute, Freitag, über weitere Maßnahmen beraten. Betriebsversammlungen und Streiks sind möglich. Ein Arbeitskampf zu oder in den Osterferien würde die AUA und ihre Passagiere schwer treffen.

Die Verträge für Piloten und Flugbegleiter zählen zu den schlechtesten innerhalb der Lufthansa-Gruppe. In den vergangenen Jahren liefen der AUA die Flugbegleiter scharenweise davon, weil das Geld nicht mehr zum Leben reichte - Austrian WIngs berichtete.

Ein Flugbegleiter bei der AUA verdient als Einstiegsgehalt weniger als eine Putzfrau im Burgenland, wo das Land einen Mindestlohn von 1.700 Euro netto bezahlt. Zwar erhalten Flugbegleiter diverse Zulagen für Schicht- und Wochenenddienst, doch diese fallen bei Urlaub und Krankheitsfall weg. In den ersten 2 Monaten liegt das Gehalt sogar bei unter 1.000 Euro netto!

(red GN, CvD)