Hier geht's zur Rezension des Buches von Christian Becker.
Während sich das Flugtagunglück von Ramstein (1988) in das kollektive Gedächtnis der Menschen eingebrannt hat, so ist das Flugtagunglück von Lemberg (2002) außerhalb der Ukraine kaum bekannt - und das, obwohl die Opferzahl noch höher war als in Ramstein.
Der österreichische Sachbuchautor Patrick Huber (u. a. "Tödliche Flammen im Frachtraum - der mysteriöse Absturz der ,Helderberg'" und "Als der Tod vom Himmel stürzte - die Flugtagkatastrophe von Ramstein") hat sich erneut auf Spurensuche begeben und legte im Herbst des vergangenen Jahres mit "Das Flugtagunglück von Lemberg - Eine in Vergessenheit geratene ukrainische Tragödie" wohl das neue Standardwerk zu dieser Katastrophe vor.
Zunächst lediglich als Softcover publiziert, ist das Buch ab sofort auch als Hardcover über den Onlineshop des deutschen Verlages erhältlich.- außerdem kann es in jeder Buchhandlung unter Angabe der ISBN 978-3-758494-48-2 bestellt werden.
Inhaltsbeschreibung
Am 27. Juli 2002 ereignete sich auf dem Flughafen Sknyliv bei Lemberg (mittlerweile als „Lviv Danylo Halytskyi International Airport“ bekannt) das bis heute weltweit schwerste Unglück bei einer Airshow. Eine Suchoi Su-27, gesteuert von einem erfahrenen Display-Piloten der nationalen Kunstflugstaffel „Ukrainian Falcons“, geriet aufgrund eines Flugfehlers des Luftfahrzeugführers außer Kontrolle und stürzte ins Publikum. Die verheerende Bilanz dieses Tages: 77 Menschen starben, ganze Familien wurden ausgelöscht. 543 Airshowbesucher erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Unter den Toten befanden sich auch 28 Kinder. Eine unbekannte Anzahl von Flugtagbesuchern kämpft seither zudem mit psychischen Problemen. Der Pilot und sein Co-Pilot überlebten dank der Schleudersitze.
Insgesamt übersteigt die Opferzahl des Flugtagunglücks von Lemberg selbst jene der Flugschaukatastrophe von Ramstein im Jahr 1988. Trotzdem ist die Katastrophe von Lemberg außerhalb der Ukraine bisher weitgehend unbekannt.
Dieses Buch möchte das ändern und beleuchtet deshalb die Geschichte dieser nationalen ukrainischen Tragödie bis ins kleinste Detail. Der Verfasser zeigt auf, welche Verkettung unglücklicher Umstände zu diesem Unfall geführt hat, welche Konsequenzen in der Ukraine daraus gezogen wurden und schildert das Leid der Betroffenen. Für dieses Buch sichtete der Autor zahlreiche ukrainische Dokumente, die zum Teil mit Hilfe von in Österreich lebenden Native Speakern übersetzt wurden.
Taschenbuch, 96 Seiten, 49 zum Teil wohl nie zuvor veröffentlichte Abbildungen, ISBN: 978-3-758494-48-2.
(red / PM)