Österreich

Martin 5 nach dreijähriger Pause zurück

Explorer der Martin Flugrettung - Foto: Austrian Wings Media Crew

Nach nur einer Sommersaison stellte der von der Salzburger Firma Knaus betriebene niederösterreichische Notarzthubschrauber Martin 5 den Flugrettungsbetrieb 2020 wieder ein. Eine für Ostern 2021 angekündigte Wiederaufnahme des Betriebes erfolgte nicht. Nach dreijähriger Pause startet der Helikopter seit heute wieder zu Einsätzen.

Am 27. April 2020, mitten in der Corona-Pandemie, nahm der neue Notarzthubschrauber Martin 5 von Bad Vöslau aus den Betrieb auf. Einen Tag später flog der Helikopter seinen ersten Notfalleinsatz. Anfang Juni 2020 zeigte sich die Martin Flugrettung des Salzburger Unternehmers Roy Knaus mit der bisherigen Einsatzbilanz zufrieden - wir berichteten. Im September 2020 verdichteten sich dann die Gerüchte, dass der Betrieb des Helikopters eingestellt werden könnte, wenige Tage später erfolgte dann die Bestätigung. Gleichzeitig sprach Roy Knaus davon, dass es sich lediglich um eine Winterpause handle und Martin 5 ab Ostern 2021 wieder im Einsatz sein werde. Doch selbst Ende März 2021 gab es noch keine Anzeichen für eine Wiederaufnahme des Betriebes von Martin 5 und für Insider war das Ende und das Nichterfolgen der Wiederaufnahme des Flugbetriebes von Martin 5 keine Überraschung, wie wir in einer Punktlandung ausführlich beleuchteten.

"Martin 5 wird von uns alarmiert. Eingesetzt wird immer der schnellsteintreffende geeignete Hubschrauber unter Berücksichtigung von Alarmierungs- und Ausrückzeit. Auch andere Bundesländern können den NAH anfordern."
Notruf-NÖ-Sprecher Stefan Spielbichler gegenüber "Austrian Wings"

Doch nun, nach etwas mehr als 3 Jahren Abwesenheit meldet sich Martin 5 auf dem Flugplatz Bad Vöslau (NÖ) zurück. War 2020 noch ein hochmoderner Airbus Helicopter H135 T3 mit Helionix-Glascockpit und Vierachs-Autopilot zum Einsatz gekommen, so erfolgt der Neustart mit einem anderen Typ. Denn wohl nicht zuletzt aufgrund der nicht immer einfachen Finanzsituation der Martin Flugrettung (die auch im SPÖ-Skandal um die Vergabe der burgenländischen Flugrettung eine Rolle gespielt haben dürfte) trennte sich Roy Knaus in den vergangenen Jahren von modernen H135 und beschaffte gebrauchte ältere Helikopter des Typs McDonnell Douglas MD902 Explorer. Dieser Typ zeichnet sich durch das Fehlen eines Heckrotors aus (hoher Sicherheitsfaktor am Boden, da die Verletzungsgefahr für Menschen am Boden gering ist), und ist günstig in der Beschaffung. Allerdings wird der Explorer aus verschiedenen Gründen in Europa nur noch von wenigen Betreibern genutzt. Denn so ist etwa die Ersatzteilbeschaffung schwierig und kostenintensiv. Und auch für Alpineinsätze ist er nach Meinung mancher Piloten nur bedingt geeignet.

(red CvD)