Der letzte Langstreckentyp, den Austrian Airlines bewusst aktiv einflottete war der Airbus A340 (Baureihen -200 und -300) ab Mitte der 1990er Jahre und der A330 ab Ende der 1990er Jahre. Die mittlerweile als "Methusalem-Flotte" zu bezeichnenden Boeing 767-300ER und die ersten Boeing 777-200ER wurden unfreiwillig gemeinsam mit der de facto insolventen Lauda Air übernommen, welche die AUA auf politische Intervention Anfang der 2000er Jahre vor dem Konkurs retten musste, womit Niki Lauda ein großer finanzieller Verlust erspart blieb. Für die AUA war die erzwungene Einflottung der Boeing 767 und Boeing 777 mit zum Teil katastrophal schlechten Sale and Lease Back Verträgen dagegen ein Klotz am Bein. In den kommenden Jahren wurden deshalb die jungen A330 und A340 ausgeflottet und die AUA flog mit den wesentlich älteren Boeings aus Lauda Air Beständen.
Mit der Boeing 787 Dreamliner, welche die Boeing 767 und 777 ablöst, flottet die AUA damit erstmals seit gut 30 Jahren wieder einen neuen modernen Langstreckenflugzeugtyp ein.
Für Austrian Airlines stellt dieses Jahr einen bedeutenden Wendepunkt dar: Die Flottenmodernisierung und -wachstum mit der Boeing 787-9 beginnt. Austrian Airlines bekommt im ersten Quartal 2024 zwei Boeing 787-9, die auch im Sommerflugplan 2024 eingesetzt werden. Somit wächst die Austrian Langstreckenflotte auf insgesamt elf Maschinen und erweitert die rot-weiß-rote Bestandsflotte auf 69 Flugzeuge, heißt es von der Austrian Airlines.
Die Einflottung hat bereits begonnen: Nach einer chaotischen Verzögerung von mehreren Wochen, landete am Abend des 26. März 2024 die erste Boeing 787-9 Dreamliner der AUA endlich auf dem Flughafen Wien. Dabei trug die Maschine zwar schon ihre österreichische Kennung OE-LPM und daneben die rot-weiß-rote Flagge, war jedoch noch in den Farben des vorherigen Betreibers Bamboo Airways lackiert.
Nun wird die Papa Mike der AUA-Technik zugeführt, die erste technische Arbeiten vornimmt. Anschließend wird das Flugzeug zum Langstreckenwartungsbetrieb nach Taipeh überführt.
Der zweite Flieger, mit dem Kennzeichen OE-LPL, wurde bereits via Ägypten nach Taipeh überführt, wo technische Wartungsarbeiten und Umbauten geplant sind. Nach Taipeh fliegen beide Flugzeuge nach Teruel, wo sie ihre rot-weiß-rote Austrian-Lackierung erhalten.
Die Rückkehr nach Wien wird Anfang Mai 2024 erwartet, und ab dem 17. Mai beginnen die Trainingsflüge für die Crews auf der Kurzstrecke. Am 15. Juni findet dann der Erstflug auf der Langstrecke nach New York statt. Bis voraussichtlich 2028 werden sukzessive neun weitere Boeing 787-9 die bestehenden Langstreckenjets der 777- und 767-Familie von Austrian Airlines ersetzen.
Sowohl die heute in Wien eingetroffene OE-LPM als auch die Schwestermaschine OE-LPL standen zuvor bei der vietnamesischen Bamboo Airlines im Einsatz. Die Jets sind rund vier Jahre alt.
Weitere Fotoimpressionen von der Ankunft der Maschine
(red )