Österreich

AUA mit speziellem Sicherheitskonzept für Teheran-Flüge

Nach Teheran setzt die AUA einen A320neo ein, Symbolbild - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Austrian Airlines hält die Flugverbindung in die Hauptstadt der Islamischen Republik Iran, Teheran, unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen vorerst weiter aufrecht, wie Patrick Huber recherchiert hat. Die Situation wird weiter genau beobachtet. Denn Sicherheit steht für den rot-weiß-roten Flagcarrier stets an erster Stelle.

Die Lufthansa hat angekündigt, ihre Flüge nach Teheran vorerst auszusetzen. Die Airline begründet das mit der fragilen Sicherheitslage im Nahen Osten, die durch den israelischen Verteidigungskrieg gegen die Terrororganisation Hamas weiter verschärft wurde.

Dank eines speziellen Sicherheitskonzepts und dank der geographischen Lage von Wien (deutlich näher an Teheran als Frankfurt) kann die AUA die Flüge nach Teheran vorerst weiter durchführen, wobei die Situation laufend weiter evaluiert wird und bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage auch Flugstreichungen möglich sind. Denn der Iran gilt als Terrorunterstützer und hat mehrfach Drohungen gegen Israel ausgesprochen. Außerdem unterstützt das Mullah-Regime in Teheran die islamistischen Huthi-Verbände im Jemen, die ihrerseits seit Monaten Terrorangriffe gegen westliche Schiffe im Roten Meer durchführen, um die Hamas zu unterstützen.

Üblicherweise startet der Austrian Airlines Flug von Wien nach Teheran um 14:20 Uhr in Wien (Ortszeit) und erreicht Teheran etwa 4 Stunden später. Diese Ankunftszeit in Teheran wäre jedoch mit einem Layover der Besatzung im Iran verbunden. Weil man dieses Risiko in der aktuellen Situation nicht eingehen möchte, verschiebt man die Flugzeiten. Wie AUA-Pressesprecherin Anita Kiefer erklärte, sei diese Entscheidung nach einer Sicherheitsevaluierung gemeinsam mit der Lufthansa gefallen. Die Experten beider Airlines seien zur gleichen "Sicherheitsbewertung für die Lage vor Ort" gelangt.

"Es wird bis Samstag, 13.4., das Layover, also der Verbleib über Nacht, in Teheran vorsorglich ausgesetzt. Der für heute geplante Austrian Airlines-Flug nach Teheran findet statt, startet aber mit mehrstündiger Verspätung aus Wien, um auch die Zeit zwischen Landung und Abflug in Teheran so gering wie möglich zu halten. Die Sicherheit unserer Fluggäste und Crews hat oberste Priorität."
AUA-Sprecherin Anita Kiefer gegenüber dem Autor

Daher startet die AUA-Maschine jetzt erst um 19:35 Uhr in Wien (Ortszeit) und kommt folglich auch erst etwa 5 Stunden später als regulär in Teheran an. Dadurch wird die Bodenstandzeit verkürzt, ein Layover der Crew ist nicht erforderlich und die gleiche Besatzung kehrt mit der Maschine umgehend nach Österreich zurück.

Für die AUA-Mutter Lufthansa in Deutschland ist dieses Verfahren nicht anwendbar, da es aufgrund der aus Gründen der Flugsicherheit vorgegebenen Dienstzeitbeschränkung nicht möglich wäre, dass eine Besatzung die Rotation Frankfurt-Teheran-Frankfurt am Stück durchführt. Daher muss Lufthansa die Flüge streichen.

Die von Austrian Airlines gewählte Vorgehensweise ermöglicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Aufrechterhaltung der Flugverbindung und die Beibehaltung eines hohen Sicherheitsniveaus. Dieses hohe Sicherheitsniveau hat Austrian Airlines in den vergangenen Jahrzehnten immerhin zu einer der sichersten Fluglinien der Welt gemacht. Kleines Detail am Rande: Die hohe Motivation der Belegschaft wird übrigens dadurch sichtbar, dass die Besatzungen dieser Flüge ausschließlich aus Freiwilligen bestehen.

Text: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info