Österreich

Buchtipp: Rückblick auf die historische AUA-Flotte

Das Buch von Rudolf Ster (Obmann der Interessensgemeinschaft Luftfahrt Fischamend) und Heima Stadlbauer ist ein MUSS für jeden, der an Geschichte der historischen Flotte der AUA-Vorgängerin ÖLAG interessiert ist - Foto: Archiv Autor / Koloration: Feldhaas

Kürzlich erhielt Austrian Airlines ihren ersten Boeing 787 Dreamliner. Am Wochenende kamen zwei geleaste ATR 72 in Wien an, die künftig für die AUA fliegen sollen. Es tut sich also einiges bei der AUA-Flotte. Doch wie war das in den frühen Tagen? Viel Wissenswertes über die historische Flotte der AUA erfährt man in dem 2023 erschienenen Buch "100 Jahre ÖLAG" der Experten Rudolf Ster und Heimo Stadlbauer. Von unserer Seite gibt es eine klare Leseempfehlung.

Erhältlich ist das Werk über den Webshop auf der Seite der "Interessensgemeinschaft Luftfahrt Fischamend".

Das 2023 erschienene Buch beschreibt die Vorgeschichte, von der Ideenlage bereits in der Monarchie angesiedelt, bis zur Gründung im Jahre 1923, die operativen Rahmenbedingungen mit Entwicklung der Streckennetze, die Pilotenschulung sowie der verwendeten Flugzeugtypen. Die Fluggesellschaft hatte über 15 Jahre Bestand und diese Zeitspanne wird mit erklärenden Texten und hervorragendem und seltenem Bildmaterial beschrieben. Die ÖLAG war in den 1930-Jahren die viertgrößte Airline Europas.

, dass bereits ab März 1918, also noch während des tobenden ersten Weltkriegs die erste regelmäßige Fliegerkurierlinie der Welt von Wien über Krakau, Lemberg und Proskurow bis nach Kiew und zurück bestand. Bedingt durch die Nachkriegsregelungen aus dem Vertrag von Saint Germain 1919 dauerte es einige Jahre, bis man an die zivile Nutzung des Luftverkehrs denken konnte.

Am 3. Mai 1923 erhielt WALTER BARDAS-BARDENAU von der österreichischen Regierung die Genehmigung zur Gründung einer Luftverkehrsgesellschaft. An der nun entstehenden ÖSTERREICHISCHEN LUFTVERKEHRS-AKTIENGESELLSCHAFT (ÖLAG) beteiligte er sich selbst mit einem Prozent, die übrigen Anteile gingen an die ÖSTERREICHISCHE EISENBAHN-VERKEHRSANSTALT (50 %) und die JUNKERS-WERKE (49 %).

Die Flugzeugflotte bestand anfangs aus Junkers F 13. Der Erstflug der Gesellschaft fand am 14. Mai 1923 von München nach Wien statt, wobei die Landung in Wien-Jedlesee erfolgte. Die Gesellschaft operierte zunächst im Rahmen der von Junkers begründeten Transeuropa-Union. Zu den Flugzielen gehörten München, Budapest, Nürnberg, Graz, Klagenfurt und St. Wolfgang. Einige Ziele in Österreich wurden mit Wasserflugzeugen angeflogen. Heimatflughafen wurde Wien-Aspern.

Ab 1927 beschaffte das Unternehmen mit staatlicher Unterstützung neue Flugzeuge auch der Typen Junkers G 24 und G 31. Der im gleichen Jahr abgeschlossene Betriebsgesellschaftsvertrag mit der deutschen Luft Hansa sah Linienverbindungen vor, die von beiden Gesellschaften gemeinsam geplant und betrieben wurden. In der Folgezeit entstand ein Streckennetz, das von Wien ausgehend bis Berlin, Budapest und Mailand reichte. 1932 übernahm die Luft Hansa den bislang von Junkers gehaltenen 49 %-Anteil.

Nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise wurde die Flotte mit mehreren Junkers Ju 52/3m ergänzt. Die ÖLAG stieg zur viertgrößten Fluggesellschaft in Europa auf. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im März 1938 kam die Fluggesellschaft nun vollständig unter die Kontrolle der Lufthansa und ging zum 1. Januar 1939 in dieser auf. Im Juni 1939 wurde die Gesellschaft aus dem Handelsregister gestrichen.

Die ÖLAG gilt als Vorläuferin der 1957 neu gegründeten AUSTRIAN AIRLINES (AUA) und operierte 1923 bis 1939.

(red / PM)