Seit gestern, 31. März 2024, ist der von der Martin Flugrettung des Salzburger Flugunternehmers Roy Knaus betriebene Notarzthubschrauber Martin 5 wieder auf dem Flugplatz Bad Vöslau südlich von Wien stationiert. Primär wird der Helikopter über die Leitstelle Notruf Niederösterreich disponiert, das Haupteinsatzgebiet ist das südliche Niederösterreich. Bei Bedarf können aber - wie schon 2020 - natürlich auch Einsätze in der Bundeshauptstadt oder im Burgenland abgedeckt werden.
Kam 2020 noch ein H135 T3 zum Einsatz (der in Europa wohl am meisten genutzte Typ in der Flugrettung), so erfolgte der Neustart mit einem McDonnell Douglas MD902 Explorer. Die gegenwärtig als Martin 5 eingesetzte Maschine trägt das Kennzeichen OE-XLL und wurde im Jahr 2001 ursprünglich an die Mercy Air Ambulance in Kalifornien (USA) ausgeliefert. 2008 übernahm die ebenfalls kalifornische CALSTAR den Helikopter, ehe er 2013 nach Österreich verkauft wurde, wo er seither für das Unternehmen von Roy Knaus fliegt.
Der MD902 Explorer zeichnet sich durch das Fehlen eines Heckrotors aus, was ihn vor allem am Boden besonders sicher macht, da Personen nicht Gefahr laufen, durch den Heckrotor verletzt zu werden. Aufgrund der nicht einfachen Ersatzteilbeschaffung und der hohen Kosten für Wartung sowie der (laut Piloten) nicht optimalen Tauglichkeit für alpine Einsätze haben jedoch die meisten europäischen Betreiber diesen Typ längst ausgeflottet. In Österreich ist Heli Austria / Martin Flugrettung der einzige Betreiber.
Der Umstand, dass der MD902, der grundsätzlich ein bewährtes Fluggerät ist, mittlerweile sehr selten in Europa anzutreffen ist, macht zu einem begehrten Objekt für Planespotter.
Der MD902 Explorer wird von zwei Pratt & Whitney PW207E Turibnen mit je 720 PS angetrieben. Sein maximales Abfluggewicht liegt bei 3.130 Kilogramm, seine Reisegeschwindigkeit bei 220 Stundenkilometern.
(red)