Wie "Austrian Wings" inoffiziell aus AUA-Kreisen vernehmen konnte, sollen die beiden Triebwerke der havarierten A320neo OE-LZQ den Unfall weitgehend unbeschadet überstanden haben. Das wäre insofern von Bedeutung, als wegen bekannten Materialproblemen zu einem bestimmten Zeitpunkt Sonderuntersuchungen an allen Pratt & Whitney, PW1127 Triebwerken (alle fünf A320neo der AUA sind mit diesem Antrieb ausgestattet, Anm. d. Red.) durchgeführt werden müssen. In der Vergangenheit kam es deshalb - auch bei der AUA-Mutter Lufthansa - immer wieder zu zahlreichen Groundings von Maschinen der A320neo Familie.
Bei der havarierten OE-LZQ handelt es sich um den zweitjüngsten von fünf A320neo der Austrian Airlines. Das bedeutet, dass die Triebwerke erst wenige Betriebsstunden haben. Sollten die Turbinen den Unfall in der Nacht von Samstag auf Sonntag tatsächlich soweit unbeschadet überstanden haben, könnten sie AUA als Ersatztriebwerke ("spare engines") nutzen, wenn bei einem der zwei älteren A320neo die entsprechenden Sonderüberprüfungen fällig werden.
Nach wie vor ist unklar, ob die OE-LZQ überhaupt noch repariert werden kann. Aber selbst für den Fall, dass eine Reparatur der schweren strukturellen Schäden möglich ist, so wird der Jet mehrere Monate ausfallen. Zwischenzeitlich wurden auch die Aufnahmen aus den Überwachungskameras des Flughafens Wien, die den Vorfall zeigen, ausgelesen und für die Unfalluntersuchung herangezogen.
AUA schweigt
Die AUA selbst wollte keine Stellung dazu nehmen, ob die unserer Redaktion vorliegenden Informationen korrekt sind. Man gibt sich zu dem Vorfall weiter zugeknöpft: "Wir können uns in dieser Phase der Schadensfeststellung und -erhebung zu Details nicht äußern."
(red)