Am 20. April 2024 führte die Boeing 777-300ER, TJ-JJT, der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines den Flug TK 198 von Istanbul nach Tokio Haneda durch. Während der Flug selbst ereignislos verlief, kam es beim Landeanflug zu einem Fehler der Piloten.
Die Fluglotsen gaben die Maschine zum Anflug auf Piste 22 frei, die Piloten steuerten stattdessen jedoch Piste 23 an. Als die Lotsen am Boden bemerkten, dass die Turkish Airlines Maschine die falsche Landebahn anflog, wiesen sie die Piloten an, ein Durchstartmanöver durchzuführen. Beim zweiten Anflug landete Turkish Flug 198 dann auf der zugewiesenen Piste.
Aufholbedarf bei Flugsicherheit
Während das Bord- und Passagierservice von Turkish Airlines einhellig positiv bewertet wird (siehe auch die entsprechende bisherige Skytrax-Bewertung), gibt es bei der Sicherheit schon seit längerem deutlich Luft nach oben. Turkish Airlines geriet in der Vergangenheit immer wieder durch auffällig viele Un- und Zwischenfälle ins Kreuzfeuer der Kritik von Fachleuten. Teilweise ereigneten sich zwei Tailstrikes in einem Monat, mehrfach führten Pilotenfehler zu Unfällen mit Toten. Zuletzt im Jänner 2017, als ein für Turkish Airlines im Wetlease fliegender Boeing 747-Frachter einer anderen türkischen Fluggesellschaft verunglückte – Turkish Airlines wollte die nachfolgende Berichterstattung daraufhin zensurieren lassen. Und im Dezember 2018 starteten Piloten eines A330 der Gesellschaft mit nicht korrekt verriegelten Cockpitfenstern, Austrian Wings berichtete. Im Jänner 2020 wurde das Fahrwerk eines A330 von Turkish bei einem Landeunfall ebenfalls schwer beschädigt - wir berichteten. Im JACDEC-Sicherheitsranking von 2019 etwa rangierte Turkish Airlines nur an der 92. Stelle, einem der letzten Plätze. Erst im vergangenen Jahr versuchte eine Turkish-Airlines Crew zu starten, obwohl der Tower zu einer Runway-Inspektion geraten hatte, nachdem eine zuvor gestartete Maschine gemeldet hatte, von etwas "getroffen" worden zu sein - der "Aviation Herald" berichtete. Doch viele Türken wollen die auffällige Sicherheitsbilanz "ihres" Nationalcarriers offenbar nicht wahrhaben. Regelmäßig werden Journalisten, die über sicherheitsrelevante Vorfälle bei Turkish Airlines berichten, von in Österreich oder Deutschland lebenden Türken beflegelt, manchmal sogar bedroht, weil sie über Fakten berichten.
(red)