Vorbereitungen
Nachdem die Einladung von Wizz Air ausgesprochen war, stimmten wir unsere Wünsche im Vorfeld mit dem Unternehmen ab, wobei erwähnt werden muss, dass Wizz Air bestrebt war, für die Austrian Wings Leser Einblicke in Bereiche zu erhalten, die sonst verborgen bleiben. Dies erreicht man am besten, indem man einen Tag mit der Crew verbringt. Wizz Air schlug dafür eine Rotation Wien-Barcelona-Wien vor. Bereits am Vortag der Reise fand eine kurze telefonische Abstimmung und ein Kennenlernen mit dem verantwortlichen Flugkapitän statt. Zeit und Treffpunkt wurden fixiert. Kamera, Pass und Tickets waren bereit für den Tag.
An Bord des A321neo
Am Wiener Flughafen traf ich um 14:20 Uhr am Gate mit der gesamten Crew (2 Piloten und 5 Flugbegleiterinnen) zusammen, nachdem um 14:15 Uhr die Gate-Zuweisung erfolgte. Nach dem Eintreffen der Crew gab es ein kurzes, professionelles und sehr freundliches Kennenlernen. Während die Passagiere auf das Boarding warteten, gingen wir bereits in die Maschine, einen modernen A321neo aus dem Jahr 2020. Ein Gruppenfoto der Crew wurde, wie es sich gehört, vorher noch gemacht. Nachdem wir die Maschine betreten hatten, ging alles schnell und professionell vonstatten. Die Crew begann mit der Überprüfung der Kabine, einschließlich der Vorbereitung der Verpflegung und der zum Verkauf bestimmten Artikel, während die Piloten den A321neo für den Start vorbereiteten. Standardmäßig erfolgt auch Außenkontrolle des Flugzeugs, der sogenannte Outside-Check, den an diesem Tag der Erste Offizier durchführte.
Außenkontrolle
Bei der Außenkontrolle wurden das Fahrwerk auf Abnutzung, die Hülle auf Beschädigungen wie z. B. Blitzschlag oder die Triebwerke auf Vogelschläge sowie die Sensoren auf ihre Unversehrtheit überprüft. Auch der Tankfüllstand und die Beladung wurden kontrolliert. Der Co-Pilot nahm sich ausreichend Zeit, um meine Fragen zu beantworten und erklärte, dass Flugzeuge so konstruiert sind, dass sie Blitze sicher ableiten können. Dadurch besteht heutzutage selbst bei einem direkten Blitzeinschlag keine direkte Gefahr mehr für Flugzeug und Insassen. Die Piloten sind dennoch darauf trainiert, nach jedem Blitzeinschlag die betroffene Stelle am Boden sorgfältig zu überprüfen. Diese gründlichen Kontrollen garantieren, dass es zu keinen weiteren Komplikationen kommt und die Sicherheit an Bord gewährleistet bleibt.
Der Flug: Wien (VIE) - Barcelona (BCN)
Das Boarding verlief zügig. Die Crew, perfekt vorbereitet und hochprofessionell, begrüßte jeden Passagier an der Tür mit authentischer Freundlichkeit. Bevor der Flug begann, stellte sich der Kapitän persönlich vor, was den Flug zu einer persönlichen Angelegenheit machte. Auf dem Weg zur Startbahn wies die Crew die Passagiere an den Notausgängen sorgfältig ein. Ein Zeichen für höchste Sicherheitskultur, so muss es sein. Kurz darauf nahm ich meinen Platz ein, rechtzeitig zur Sicherheitsunterweisung. Während des Flugs nach Barcelona traten kurzzeitig stärkere Turbulenzen auf. Trotz des aktivierten Anschnallzeichens erlebte ich, wie es ist, während der Arbeit durch Turbulenzen geschüttelt zu werden. Da mein Platz ganz vorne war und ich mich zu diesem Zeitpunkt hinten bei der Crew befand, musste ich kurzfristig auf einem Sitz bei den Notausgängen Platz nehmen.
Flugangst?
Während dieser Pause kam ich mit einem Passagier ins Gespräch, der früher unter Flugangst litt. Er erklärte, dass er in Barcelona an einem Programm gegen Flugangst teilgenommen hatte, wo ihm ein Pilot die Funktionsweise eines Flugzeugs erläuterte. Dies half ihm, seine Angst zu überwinden. Er betonte, wie solche Programme ihm ermöglichten, nun sorgenfrei zu fliegen.
Ankunft in Barcelona
Der geplante Aufenthalt von 35 Minuten in Barcelona dehnte sich auf etwa 55 Minuten aus, um den Passagier- und Gepäckwechsel sowie das Check'n'Clean durchzuführen, zu tanken und die Flugroute in den Flight Management Computer (FMC) einzugeben. Die Crew arbeitete erneut hervorragend zusammen; das Flugzeug wurde sauber und ordnungsgemäß für den Rückflug vorbereitet. Ich sprach mit dem Kommandant über die multinationale Zusammensetzung der Crew, die aus Italien, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Österreich und Brasilien stammte. Alle sprachen Englisch und arbeiteten motiviert und wertschätzend zusammen. Er betonte, dass diese Diversität typisch für Wizz Air sei und gut funktioniere.
Rückflug und Abschluss
Der Rückflug verlief gewohnt professionell. Trotz der fortgeschrittenen Stunde und der Dunkelheit blieb die Crew freundlich und zuvorkommend. Ich fühlte mich fast wie ein Teil der Crew, besonders nachdem ich mit ihnen das Crew-Menü geteilt und am Ende der Reise an einem abschließenden Gruppenfoto teilgenommen hatte.
Fotoimpressionen
Fazit
Mein Tag mit der Wizz Air Crew war mehr als nur ein Einblick in den Betrieb eines Low-Cost-Carriers; es war eine Erfahrung, die zeigte, wie Professionalität, Teamarbeit und Leidenschaft in der modernen Luftfahrt gelebt werden. Ich danke Wizz Air und der Crew für die Möglichkeit, diesen besonderen Tag erleben zu dürfen, und gratuliere zum 20-jährigen Bestehen. Möge die Airline weiterhin den Himmel mit derselben Begeisterung erobern. In diesem Sinne, nochmals Danke an alle Beteiligten und weiterhin guten Flug der Crew und Wizz Air.
Der Autor bedankt sich auch beim Flughafen Wien für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieser Reportage.
Text & Fotos: Peter Hollos, www.ph-otos.at