Nur etwas mehr als eine Auto- oder Motorradstunde von Wien entfernt, liegt der Meidl Airport in Ungarn. Gegründet und erbaut von einem burgenländischen Unternehmer, sind auf dem Flugplatz nahe der Grenze auch einige österreichische Unternehmen ansässig. Bereits zum zweiten Mal ging dort, unter der Führung von Skyview Aviation, die am Meidl Airport ihren Firmensitz hat, wieder ein Volksfest mit Airshow über die Bühne. Natürlich kann man eine derart privat organisierte Veranstaltung nicht mit einer Airpower oder einer SIAF vergleichen, doch das soll man auch nicht. Die West Hungarian Air Show ist eigentlich ein Familienfest mit Gastronomie, Infoständen von Luftfahrt- sowie Rüstungsunternehmen, und Hüpfburgen, umrahmt von einem attraktiven Flugprogramm nationaler und internationaler Teilnehmer. Die Veranstaltung wurde hauptsächlich von Ungarn besucht, aber auch etliche Österreicher und einiger Slowaken zog es zum Meidl Airport, denn mittlerweile hat sich die West Hungarian Air Show als Geheimtipp in der Szene der Luftfahrtfreunde herumgesprochen.
Ebenfalls vor Ort vertreten war ein großes Team des Aeropark Budapest. Die Mitarbeiter boten nicht nur "Flüge" in einem Flugsimulator an, sondern führten auch einen historischen Sternmotor sowie eine Turbine vor. Über dieses ziemlich einzigartige Museum in der ungarischen Hauptstadt veröffentliche ich demnächst eine eigene große Reportage.
Der Einlass begann ab 8 Uhr, das eigentliche Programm startete gegen 10 Uhr. In der Luft waren die L-29 Delfin, HA-DLF mit Tamas Rohacs am Steuer ebenso zu sehen wie ein H145 und ein H225 Super Puma der ungarischen Luftwaffe. Auch Tamas Abranyi gab sich die Ehre. Die beiden Höhepunkte des Flight Display waren jedoch zweifellos der Husar der Lüfte, der wirklich einzigartige Peter Besenyei und das Scandinavian Airshow Team von Jacob Holländer. Besenyei, mutete sich mit seinen beinahe 68 Jahren körperliche Belastungen während der Kunstflugvorführung zu, die manch jüngerer Pilot nicht so einfach wegstecken würde und wurde nach der Landung wie ein Volksheld empfangen. Danach stand der bodenständige Ungar, er gewann 1982 übrigens auch die österreichische Kunstflugmeisterschaft und gilt als Erfinder des Red Bull Air Race, seinen (meist weiblichen) Fans für Selfies und Autogramme zur Verfügung.
Pilot Jacob Holländer aus Schweder wiederum begeisterte mit seinen gleich ZWEI weiblichen Wingwalkern das Publikum. Jenny Fransson und Malin Kirjonen zeigten als "Skycats" eine atemberaubende Performance auf den Tragflächen der Grumman G-164 Ag-Cat, SE-KXR, und ließen es sich nicht nehmen, nach der Vorführung den persönlichen Kontakt mit dem Publikum zu suchen und mit vielen jungen Fans High five zu machen.
Alles in allem war auch die West Hungarian Air Show 2024 wieder eine gelungene Veranstaltung und man darf gespannt sein, was sich die Veranstalter für 2025 einfallen lassen.
Fotoimpressionen
Text & Fotos: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info