Österreich

AUA: Boeing 737 MAX als Ersatz für A320 möglich

SYMBOLBILD Boeing 737 MAX - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Laut CEO Annette Mann könnte der Zweistrahler aus dem Hause Boeing die in die Jahre gekommenen A320 und A321 der AUA ablösen. Bei der AUA hat man jedenfalls ernsthaft ein Auge auf die Boeing 737 MAX geworfen.

Bis zu 100 Boeing 737 MAX hat der Lufthansa-Konzern bestellt - allerdings ist noch nicht klar, zu welchem der zahlreichen Flugbetriebe diese Maschinen kommen sollen. Doch schon seit längerer Zeit ist aus dem AUA-Hauptbüro am Flughafen Wien zu vernehmen, dass AUA-CEO Annette Mann ein Auge auf die Boeing 737 MAX als Ersatz für die A320/A321-Flotte geworfen habe. Die A320-Familie wurden 1995 bei Austrian eingeflottet und löste damals die MD-80 ab, deren letzte Exemplare 2005 außer Dienst gestellt wurden.

Die ältesten Airbus-Flugzeuge der AUA sind damit bereits wieder knapp 30 Jahre alt. Der "Oldie" der Flotte ist der Airbus A321-100 mit der Kennung OE-LBA - es ist dies übrigens die gleiche Registrierung, die 1969 schon jene Boeing 707 trug, mit der Kapitän Charly Bräuer, der Vater des heutigen AUA-Flugkapitäns und 787-Ausbilders Christoph Bräuer, den Erstflug nach New York durchführte.

Die OE-LBA ist der Methusalem der AUA-Airbusflotte. Dieses Flugzeug wurde 1995 ausgeliefert - Foto: GF / Austrian Wings Media Crew

Nach diesem geschichtlichen Exkurs zurück in die Gegenwart. Für das Streckenprofil und die Art des Verkehrs, den die AUA als Netzwerkcarrier durchführt, ist die Boeing 737 allerdings laut Meinung mancher Fachleuten alles andere als ideal - so betreibt auch die Lufthansa selbst keine Boeing 737 mehr. Das AUA-Streckenprofil war mit der Grund, weshalb sich die AUA - Austrian Wings berichtete damals exklusiv als erstes österreichisches Luftfahrtmedium - ab 2012 von ihrer noch aus Lauda Air Zeiten stammenden Boeing 737-Flotte trennte und die Maschinen bis Frühjahr 2013 vollständig ausflottete. So kann die Boeing 737 beispielsweise keine LD3-Frachtcontainer im Unterflurfrachtraum befördern, sondern das Gepäck muss händisch geladen werden. Das wiederum bedeutet längere Bodenstandzeiten zwischen den einzelnen Rotationen oder dass an den Flughäfen zusätzliches Ladepersonal benötigt wird - was wiederum die Personalkosten in die Höhe treibt. Zudem ist mehr als fraglich, ob mit der 737 MAX die Minimum Connecting Time (MCT) der AUA von 25 Minuten auf dem Flughafen Wien gehalten werden könnte.

Trotzdem scheinen sich nun die Gerüchte zu bestätigen, dass die AUA wieder 737-Operator wird. Wie AUA-CEO Annette Mann gegenüber dem österreichischen Luftfahrtjournalisten Kurt Hofmann sagte, sei die Boeing 737 MAX als A320-Nachfolger eine ernstzunehmende Option.

Noch gibt es allerdings weder eine finale Entscheidung (die ohnedies in Frankfurt und nicht in Wien getroffen wird) noch einen Liefertermin für die Boeing 737 MAX. Ein Hintergrund für die Präferenz in Richtung der 737 MAX könnten die Lieferverzögerungen sowie Triebwerksprobleme beim A320neo sein, der sich angesichts der bestehenden A320/A321-Flotte von Austrian Airlines als ideales Nachfolgemodell anbieten würde.

(red GS, KF, Mitarbeit: P. Huber, www.der-rasende-reporter.info)