Österreich

Bundesheer: USA geben grünes Licht für zweite Black Hawk Staffel

Ein UH-60L Black Hawk des Bundesheeres im Landeanflug, Symbolbild - Fotos: www.der-rasende-reporter.info (bitte beachten Sie, dass alle Aufnahmen urheberrechtlich geschützt sind und nicht ohne Erlaubnis des Fotografen verwendet werden dürfen)

Die geplante zweite Black Hawk Staffel des Österreichischen Bundesheeres rückt näher.

Derzeit betreibt das Bundesheer 9 UH-60 Black Hawk, die auf dem Fliegerhorst in Langenlebarn stationiert sind. Noch heuer werden drei gebrauchte Maschinen dazukommen und die erste Staffel damit auf 12 Maschinen aufstocken. All diese Maschinen entsprechen der Version UH-60L, beim Bundesheer als S-70 bezeichnet.

Außerdem gibt es schon seit geraumer Zeit Pläne, eine zweite Staffel mit zwölf Maschinen aufzustellen. Nun hat die Defense Security Cooperation Agency (DSCA) das Ansuchen Österreichs genehmigt, wonach Österreich zwölf neue UH-60M Black Hawk vom Hersteller Sikorsky erwerben will.

Wie der bekannte österreichische Militärluftfahrtjournalist Martin Rosenkranz (der Experte ist Gründer des Portals Airpower.at und zudem regelmäßiger Gastautor auf Austrian Wings) weiß, hat das Gesamtpaket inklusive inklusive Logistik- und Programmunterstützungselementen einen Wert von bis zu 970 Millionen Euro (etwa 1,05 Milliarden US-Dollar). Laut dem DSCA-Bericht zufolge will Österreich neben den eigentlichen zwölf Helikoptern auch 26 T700-GE-701D Triebwerke, 15 AN/AAR-57 Raketenabwehrwarnsysteme (CMWS) und 30 H-764U Embedded Global Positioning Systems with Inertial Navigation (EGI) mit länderspezifischen, selektiv verfügbaren Anti-Spoofing-Modulen (oder Future M-Code Ersatz), beschaffen.

Außerdem seien in dem Paket unter anderem auch APR-39C(V)1/4 Radarwarnempfänger, AVR-2B Laserdetektionsgeräte, AN/ARN-147(V) Rundstrahl-Empfänger für Instrumentenlandesysteme, AN/ARN-149(V) Niederfrequenz-Funkempfänger für automatische Peilung (ADF) AN/ARN-153 TACAN-Empfänger (Tactical Air Navigation System), AN/APN-209 Radarhöhenmesser-Funkgeräte, EBC-406HM Notfallortungssender (ELT) sowie FRIES Fast Rope-Systeme und "Bambi-Bucket" Feuerlöschbehälter, Krankentragen für Medevac-Einsätze, Helme, Trainingsgeräte, Ersatzteile, technische und logistische Unterstützung, Werkzeuge und Testausrüstung, Personaltraining und Trainingsausrüstung enthalten.

Wie Rosenkranz für das Fachportal "Militär Aktuell" schreibt, soll mit den neuen Black Hawk ab 2027/28 eine am Fliegerhorst Linz Hörsching stationierte Staffel AB 212 ersetzt werden. Der AB 212 steht seit 1980 beim Bundesheer im Einsatz. Von ursprünglich beschafften 24 Stück, betreibt das Bundesheer noch 22.

Nun muss noch der US-Kongress zustimmen, was jedoch als reine Formsache gilt.

Die Version UH-60M, im Piloten- oder Militärjargon auch "Mike" (nach dem internationalen Funkalphabet) benannt, ist die dritte Generation des Sikorsky Black Hawk, der vor 40 Jahren, 1974, seinen Erstflug absolvierte. Die Serienproduktion lief 1977 an und seither wurden mehr als 5.000 Exemplare aller Versionen ausgeliefert. Von der Variante "Mike" (seit 2006 im Einsatz) übergab Sikorsky bislang über 1.300 Stück an Kunden, vornehmlich das US-Militär. Doch auch international ist der Black Hawk in der Version "Mike" sehr gefragt.

AB 212 des Bundesheeres im Löscheinsatz; dieser Typ soll durch den Black Hawk ersetzt werden.

Betreibt das Bundesheer bei seinen Helikoptern derzeit noch einen Typenmix aus Bell OH-58 Kiowa, Agusta Bell AB 212, Alouette III (offizielles Fly Out am 24. Mai, die letzten Maschinen werden Ende Juni endgültig außer Dienst gestellt), Sikorsky UH-60L (S-70 Black Hawk und Leonardo AW169, so ist langfristig eine Zweiflottenlösung, bestehend aus dem AW169 (36 Stück, aufgeteilt auf die Versionen B und MA, stationiert in Langenlebarn und Aigen im Ennstal) sowie dem Sikorsky Black Hawk (12 Maschinen in Langenlebarn, 12 Maschinen in Linz-Hörsching).

Auch die Tage des OH-58 Kiowa, eine militärische Version des legendären Bell 206 Jet Ranger, beim Bundesheer sind gezählt.

Damit steigt die Transportkapazität des Bundesheeres beachtlich und auch der technische Klarstand des modernen Fluggerätes dürfte wesentlich höher sein als bei den teils über 40 Jahre alten Maschinen, die sich derzeit noch im Einsatz befinden.

36 AW169 wird das Bundesheer in den kommenden Jahren erhalten. Dieser Typ löst auch die Alouette III als Ausbildungshelikopter ab.

Text & Fotos: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info