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Antisemitismus-Skandal: Türkei verweigert notgelandetem israelischen Passagierflugzeug Hilfe

Die heute notgelandete Maschine, 4X-EKA, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

Der muslimische Antisemitismus hat in der Türkei offenbar ein noch tieferes Niveau erreicht. Das Land, in dem Präsident Erdogan die islamistische Terrororganisation Hamas nicht als solche benennen will und einen ranghohen Terrorfunktionär kürzlich erst offiziell empfing, verweigerte jetzt einem israelischen Passagierjet nach einer Notlandung den Treibstoff und sonstige Unterstützung. Die Türkei versucht sich, herauszureden, während manche türkischen Medien offen antisemitisch gegen Israel hetzen.

Die Türkei ist ICAO-Mitgliedsstaat und sollte die eiserne Grundregel eigentlich kennen: JEDEM Luftfahrzeug, das eine Notlage erklärt, ist jede erforderliche Unterstützung zu gewähren. Die Türkei des Autokraten Recep Erdogan, der islamistische Hamas-Terroristen hofiert und selbst in der Vergangenheit immer wieder mit augenscheinlicher Sympathie zum radikalen Islam aufgefallen ist (was ihm wegen "religiöser Volksverhetzung" eine Haftstrafe einbrachte), hat einer Linienmaschine der EL AL diese Unterstützung heute verweigert.

Türkei verweigert israelischer Maschine Kerosin für Weiterflug
Flug LY5102, durchgeführt von der Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen 4X-EKA, befand sich auf dem Weg von Warschau nach Tel Aviv. Wegen eines medizinischen Notfalls an Bord erklärten die Piloten eine Luftnotlage und landeten im türkischen Antalya, um den erkrankten Fluggast medizinisch versorgen zu lassen. Durch den Umweg und die Versorgung der Klimaanlage auf dem Boden mit Strom hatte die Boeing 737-800 mehr Treibstoff verbraucht, sodass die Piloten in Antalya auch gleich auftanken wollten. Doch wie israelische Blogger auf Social Media berichten, habe die Türkei dem israelischen Passagierjet offenbar den Kraftstoff verweigert. Außerdem habe "niemand aussteigen" dürfen, wie beispielsweise der israelische Influencer "Fabian" auf X/Twitter berichtet.

Laut der "Times of Israel" sei zumindest der erkrankte Passagier in der Türkei medizinisch versorgt worden. Wie es um die Sicherheit der Person angesichts des offensichtlich latenten Antisemitismus vor Ort bestellt ist, ist aber eine andere Frage.

Zwischenzeitlich bestätigte EL AL laut israelischen Medienberichten den Vorfall offiziell und auch, dass die Maschine zum Auftanken nach Rhodos ausweichen musste.

Mit den letzten Spritreserven flog die Boeing 737-800 der EL AL Israel Airlines deshalb von Antalya nach Rhodos, wo sie für den Flug nach Israel betankt wurde und danach nach Tel Aviv startete. Der entsprechende Flugverlauf ist auf Flightradar24 nachvollziehbar.

Der Flughafen Rhodos, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

Mit dieser Aktion hat der muslimische Antisemitismus in der Türkei und die israelfeindliche Haltung des Landes, dessen Präsident Erdogan von Kritikern immer wieder auch als Diktator bezeichnet wird, eine neue Dimension erreicht.

Dabei hatte Israel nicht nur vor einigen Jahren die F-4 Phantom-Flotte der Türkei modernisiert, wie der österreichische Luftfahrtexperte Patrick Huber in seinem Buch "Airpower 22 - Donnernder Himmel über Zeltweg" schreibt, sondern das asiatisch-muslimische Land nach dem schweren Erdbeben auch mit Hilfslieferungen unterstützt.

Türkei versucht Skandal mit "Räubergeschichte" kleinzureden - und schreibt von "Völkermördern"
Laut einem Bericht des englischsprachigen türkischen Mediums "TRT World" sollte die Maschine betankt werden. Der israelische Kapitän habe sich jedoch entschieden, "freiwillig zu starten, bevor das entsprechende Prozedere abgeschlossen gewesen" sei. Eine völlig unglaubwürdige Aussage, die bestenfalls als Schutzbehauptung gesehen werden kann. Andere türkische Medien hetzten in Zusammenhang mit der Notlandung unverhohlen gegen Israel und verwendeten (frei übersetzt) die Formulierung, dass die "Völkermörder zum Auftanken nach Rhodos" weiterflogen. Die tatsachenwidrige Behauptung, dass Israel mit seinem ihm aufgezwungenen legitimen Verteidigungskrieg gegen islamistische Terroristen in Gaza "Völkermord" begehe, wird von vielen linken Antisemiten und Muslimen als "Wahrheit" betrachtet und über Social Media tsunamiartig weiterverbreitet. Auch Journalisten in muslimischen Ländern verbreiten immer wieder die Lüge von einem angeblichen (tatsächlich nicht existierenden) israelischen Völkermord in Gaza. Im Gegenteil, wohl noch nie zuvor hat eine kriegsführende Nation so viel unternommen, um unbeteiligte Zivilisten bei Kampfhandlungen bestmöglich zu schonen.

Wer sich für die Hintergründe des muslimischen Judenhasses und des arabischen Terrors gegen Israel interessiert und etwas über die Geschichte von EL AL Israel Airlines sowie die Einsätze der israelischen Luftwaffe zur Verteidigung der Heimat von 1948 bis heute erfahren möchte, dem sei das Buch "Wie König Davids Söhne den Himmel eroberten. Von Sternstunden und Tragödien der israelischen Luftfahrt" empfohlen, das kürzlich auch als Hardcover erschienen ist. Auch die Geschichte von EL AL Israel Airlines wird darin ausführlich beleuchtet. Ein eigenes Kapitel des Buches ist zudem dem arabischen Terroranschlag auf EL AL am Flughafen Wien im Jahr 1985 gewidmet - samt mehrerer Zeitzeugeninterviews. Einer der Interviewten war der kürzlich verstorbene Polizeioberst Alfred "Django" Rupf, der für dieses Buch wohl sein letztes großes Interview gab.

(red JA, Mitarbeit HP, GP)