Österreich

Bodenstartgeräte am Flughafen Wien defekt: Chaos, massive Verspätung

Wegen defekten Bodenstartgeräten vorerst auf dem Flughafen Wien gestrandet: A320neo der Egypt Air, Symbolbild - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Weil zahlreiche der sogenannten Air Starter Units auf dem Flughafen Wien defekt sind, können manche Flugzeuge nicht (wieder) starten.

Damit ein modernes strahlgetriebenes Verkehrsflugzeug seine Triebwerke anlassen kann, benötigt es Energie. Bevor die Piloten die Turbinen starten, lassen sie deshalb die Hilfsturbine, die sogenannte APU, im Heck des Flugzeuges an. Dieses kleine Aggregat liefert den notwendigen Strom, mit dem dann die eigentlichen Triebwerke (bei den meisten Flugzeugen zwei) angelassen werden. Verfügt ein Flugzeug allerdings über keine APU (mittlerweile sehr selten) oder ist die APU defekt (das kann vorkommen und stellt kein Hindernis für einen Flug dar, sofern die restlichen Systeme des Flugzeuges in Ordnung sind), ist jedoch Unterstützung vom Flughafen erforderlich, um die Triebwerke zu starten.

Zu diesem Zweck hält auch der Flughafen Wien zahlreiche Air Starter Units, oder, auf Deutsch, Bodenstartgeräte, vor. Diese Air Starter Units liefern die notwendige Druckluft zum Start der Triebwerke. Denn ein Strahltriebwerk muss für den Anlassvorgang zunächst auf eine Drehzahl von etwa 15 bis 20 Prozent beschleunigt werden, bevor Treibstoff in die Brennkammern eingespritzt werden kann.

Stundenlange Verspätung weil Bodenstartgeräte kaputt
Mitten in der Ferienzeit sind jetzt jedoch auf dem Flughafen Wien offenbar gleich zahlreiche dieser Bodenstartgeräte ausgefallen, wie Mitarbeiter des Flughafens Wien und der Austrian Airlines frustriert gegenüber Austrian Wings berichten. Deshalb sei beispielsweise der Egypt Air Flug MS 798 von Wien nach Kairo schon seit vielen Stunden verspätet. Ursprünglich hätte die Maschine vom Typ A320neo bereits vor 4 Stunden, um 15:30 Uhr, von Wien nach Kairo abheben sollen, doch sie steht noch immer auf dem Flughafen Wien.

Seitens der Passagiere wurden schwere Vorwürfe erhoben. Bei brütender Hitze hätten die Reisenden stundenlang in der Maschine ausharren müssen, weil der Flughafen Wien keine Busse bereit gestellt habe, um die Passagiere wieder zurück zum Gate zu bringen.

Wann MS 798 endlich abheben kann, ist noch unklar. Nicht bekannt ist auch, wie viele weitere Flüge womöglich verspätet oder gestrichen werden müssen, weil Bodenstartgeräte nicht in ausreichender Zahl einsatzfähig zur Verfügung stehen.

Text: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info