International

Schwerstes Airshow-Unglück der Welt jährte sich zum 22. Mal

Die Su-27 stürzte direkt ins Publikum.

Gestern vor 22 Jahren, am 27. Juli 2022, ereignete sich von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt das schwerste Airshow-Unglück. Im Vorjahr erschien erstmals ein Buch über diese Tragödie.

Am 27. Juli 2002 ereignete sich auf dem Flughafen Sknyliv bei Lemberg (mittlerweile als „Lviv Danylo Halytskyi International Airport“ bekannt) das bis heute weltweit schwerste Unglück bei einer Airshow. Eine Suchoi Su-27, gesteuert von einem erfahrenen Display-Piloten der nationalen Kunstflugstaffel „Ukrainian Falcons“, geriet aufgrund eines Flugfehlers des Luftfahrzeugführers außer Kontrolle und stürzte ins Publikum. Die verheerende Bilanz dieses Tages: 77 Menschen starben, ganze Familien wurden ausgelöscht. 543 Airshowbesucher erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Unter den Toten befanden sich auch 28 Kinder. Eine unbekannte Anzahl von Flugtagbesuchern kämpft seither zudem mit psychischen Problemen.

Der Pilot und sein Co-Pilot überlebten dank der Schleudersitze. Insgesamt übersteigt die Opferzahl des Flugtagunglücks von Lemberg selbst jene der Flugschaukatastrophe von Ramstein im Jahr 1988. Trotzdem ist die Katastrophe von Lemberg außerhalb der Ukraine bisher weitgehend unbekannt.

Jedes Jahr finden in Lemberg Gedenkfeierlichkeiten zu Ehren der Opfer statt, doch seit 2022 werden diese Veranstaltungen durch den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überschattet.

Wer sich für für diese Katastrophe interessiert, dem sei das Buch "Das Flugtagunglück von Lemberg - eine in Vergessenheit geratene ukrainische Tragödie" des österreichischen Luftfahrtexperten Patrick Huber empfohlen. Eine Rezension finden Sie hier.

Das weitaus bekanntere Flugtagunglück von Ramstein ist, rein statistisch betrachtet, "nur" das zweitschwerste Unglück der Welt.

(red GP)