Reportagen

Fotobericht: Fliegerbegräbnis mit Ehrenformation "Missing Man" für Oberst Doro Kowatsch

Oberst Doro Kowatsch - Titelbild: Bundesheer / alle übrigen Fotos: Screenshot aus dem Video von Martin Rosenkranz / Airpower.at

Vergangene Woche kam, wie berichtet, ein Urgestein der Fliegertruppe des Bundesheeres ist bei einem tragischen Alpinunfall ums Leben: Oberst Doro Kowatsch. Gestern wurde der Drakenpilot der ersten Stunde und frühere Kommandant des Überwachungsgeschwaders von hunderten Trauergästen und Kameraden in seiner steirischen Heimat zur letzten Ruhe geleitet. Ein Schwarm Eurofighter überflog die Trauerfeier und führte als besondere Ehrenbezeugung das "Missing Man"-Manöver durch.

Doro Kowatsch - sein Name ist untrennbar mit der Geschichte der Fliegertruppe des Österreichischen Bundesheeres verbunden. Er gehörte zu den ersten Piloten der Saab J-35OE Draken des Bundesheeres, schützte Österreich als einer von nur noch 9 Einsatzpiloten für 24 Draken während des jugoslawischen Bürgerkrieges, war Kommandant des Überwachungsgeschwaders und diente auch nach seinem Ausscheiden als aktiver Pilot weiter in den Luftstreitkräften - bis zu seiner Pensionierung. Danach widmete er sich als Präsident der Gesellschaft zur Förderung der Luftstreitkräfte der Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz der Luftwaffe in der Bevölkerung. Seine Freizeit verbrachte Oberst Doro Kowatsch gerne in seinen geliebten Bergen, die ihm schließlich am 29. Juli zum Verhängnis wurden. Oberst Kowatsch wurde 68 Jahre alt.

Gestern, am 5. August 2024, fand in der Abtei Seckau im Beisein von Familienangehörigen und hunderten Bundesheer-Kameraden sowie Freunden und Weggefährten die Verabschiedung dieses großen österreichischen Offiziers und Fliegers statt. Auch eine Abordnung des Kameradschaftsbundes war zugegen. Anschließend wurde der Verstorbene auf dem Friedhof beigesetzt.

Das Bundesheer würdigte die Verdienste von Oberst Kowatsch dabei mit einem ganz besonderen Ehrenzeremoniell: Vier Eurofighter des Bundesheeres überflogen das offene Grab und führten dabei das "Missing Man"-Manöver durch.

Die "Missing Man Ehrenformation"
Zwei Rotten (1 Rotte = 2 Flugzeuge) Eurofighter bildeten dabei einen Schwarm (4 Flugzeuge). Der Schwarmführer flog an der Spitze der Formation, sein Rottenführer links versetzt (in Flugrichtung gesehen) hinter ihm. Der Führer der zweiten Eurofighter-Rotte flog rechts des Schwarmführers, sein Flügelmann seitlich rechts hinter ihm.

Bei Erreichen des Friedhofs brach der Führer der zweiten Rotte abrupt aus der Formation aus, indem er einen steilen Steigflug einleitete, während die drei übrigen Eurofighter ihren ursprünglichen Kurs beibehielten, bis sie außer Sichtweite waren. Die durch dieses Manöver entstandene Lücke im Schwarm symbolisierte den Platz von Oberst Doro Kowatsch.

Eine solche Ehrenformation ist in Österreich selten und Ausdruck einer ganz besonderen Wertschätzung gegenüber dem Verstorbenen.

Text: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info