Leser von Austrian Wings - Österreichs Luftfahrtmagazin kennen den Sachverhalt: Weil eine Boeing 777-300ER der SWISS beim Rollen in Astana nach einer außerplanmäßigen Landung von der Piste abkam, waren mehr als 300 SWISS-Passagiere in Kasachstan gestrandet.
Austrian Airlines sprang auf Bitten der SWISS ein und flog die Passagiere mit ihrer Boeing 777-200ER, OE-LPC, zurück nach Wien. Doch der "Evakuierungsflug" verzögerte sich, wie ich recherchiert habe, um mehrere Stunden. Das wiederum hatte zur Folge, dass auch der nachfolgende AUA-Flug von Wien nach Tokio, der am 18. August ebenfalls von der OE-LPC durchgeführt wurde, erst mit mehrstündiger Verspätung abheben konnte und auch der Rückflug von Tokio nach Wien (sollte heute um 18:25 Uhr landen) um gut 3 Stunden verspätet in Wien eintreffen wird. Es könnte sogar sein, dass er im Anschluss geplante Flug von Wien nach Bangkok (Planabflug 23:35 Uhr) ebenfalls verspätet ist.
Diese bereits eingetretenen stundenlangen Verspätungen sind natürlich mit erheblichen zusätzlichen Kosten für die AUA verbunden. So müssen die wartenden Passagiere verpflegt und entschädigt werden. Hier können bei einem Langstreckenflug schnell 200.000 Euro und mehr an Kosten anfallen, und das ist noch eine vorsichtige Schätzung.
Austrian Airlines verweigerte auf Nachfrage die Auskunft darüber, ob die AUA auf den Kosten sitzen bleibt oder ob sie von SWISS übernommen werden. Man wollte noch nicht einmal sagen, wie hoch angefallenen Kosten bislang waren. In nichtssagendem "PR-Schönsprech" teilte die AUA lediglich mit, dass innerhalb der Lufthansa-Gruppe "partnerschaftlich" zusammenarbeite und wollte "etwaige interne Verrechnungsmethoden" nicht kommentieren. Transparente Medienarbeit sieht definitiv anders aus.
Text Foto: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info