Es wirkt paradox: Obwohl Israel sich seit dem 7. Oktober 2023 in einem ihm von radikal-islamischen Terroristen aufgezwungenen Verteidigungskrieg befindet, der nicht nur in Gaza, sondern zunehmend auch im Libanon geführt werden muss, konnte der israelische Flagcarrier EL AL im 2. Quartal 2024 ein Plus von 147 Millionen Dollar einfliegen - eine Steigerung von 150 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg ist letzten Endes dadurch zu erklären, dass EL AL die Verbindungen von und nach Israel aufrecht erhält, während andere Airlines ihre Flüge wegen Sicherheitsbedenken einstellen.
EL AL hat ein aufwendiges Sicherheitskonzept, da die israelische Airline seit der Staatsgründung Israels 1948 mit arabischem und linksextremen Terror konfrontiert ist. Die israelischen Verkehrsflugzeuge werden nicht nur stets von bewaffnetem Personal begleitet, sondern verfügen sogar über Raketenabwehrsysteme. Somit kann EL AL Flüge selbst dann noch sicher durchführen, wenn es für andere Airlines zu gefährlich ist. Über die Geschichte dieser Airline, ihr Sicherheitskonzept und dem Terror, den sie seit 1948 ausgesetzt ist, gibt es übrigens im Buch "Wie König Davids Söhne den Himmel eroberten - von Sternstunden und Tragödien der israelischen Luftfahrt" ein eigenes Kapitel.
Ende 2022 war EL AL noch mit 1,7 Milliarden US-Dollar verschuldet, nun, 1,5 Jahre später, konnte der Schuldenberg auf 611 Millionen Dollar reduziert werden. Im vergangenen Jahr legte EL AL an der Börse einen regelrechten Höhenflug hin. Möglicherweise ist die Airline schon bis Jahresende schuldenfrei.
(red PG)