Österreich

In eigener Sache: Warum das Interview mit KLU-Geschäftsführer Maximilian Wildt entfernt wurde

Symbolbild Austrian Wings - Foto: Austrian Wings Media Crew

Dem freien Journalisten Franz Zussner gab der Geschäftsführer des Flughafens Klagenfurt, Maximilian Wildt ein Interview, welches wir veröffentlichten. Wegen seltsamer Anwandlungen und einem fragwürdigen Verständnis von Pressefreiheit von Wildt wurde das Interview wieder offline genommen.

Der langjährige Luftfahrtjournalist Franz Zussner lieferte in seinem Berufsleben schon viele tausend Beiträge für verschiedenste Medien in mehreren Ländern. Seit vielen Jahren freut sich auch Austrian Wings, seine Texte und Fotos veröffentlichen zu dürfen. Zuletzt lieferte Zussner ein ganz ausgezeichnetes umfangreiches Interview mit dem Geschäftsführer des Klagenfurter Flughafens, Maximilian Wildt, welches wir am 28. 9. veröffentlichten. Heute, am 29. September, wollte Wildt dann plötzlich eine veränderte Fassung seines Interviews veröffentlicht haben, weil ihm einige seiner eigenen Aussagen im Bezug auf Lilliair offenbar selbst zu "heiß" wurden.

Wenn der Geschäftsführer eines Flughafens gegenüber einem Journalisten allerdings in einem expliziten Interview Äußerungen macht, so ist ihm klar, dass diese veröffentlicht werden. Das musste auch Wildt wissen - falls nicht, dann ist er in Medienfragen offenbar sehr unerfahren oder schlecht beraten. Beides wäre nicht optimal für den Geschäftsführer eines Flughafens.

Wie auch immer: Nachträgliche "Weichspülungen" von Beiträgen bzw. Interviews gab und gibt es auf Austrian Wings nicht. Wir machen seit 15 Jahren ordentlichen Journalismus mit Rückgrat und ändern Beiträge nicht einfach auf Zuruf von außen. Eine solche Vorgehensweise ist unseriös und wir sind auch nicht die persönliche Pressestelle von KLU, die "wunschgemäße" Beiträge von Wildt oder sonstigen Luftfahrtmanagern veröffentlicht. Ein solches Verständnis von Pressefreiheit gehört eher ins Ungarn des Viktor Orban, aber nicht nach Österreich.

Wir haben uns daher entschlossen, das Interview offline zu nehmen, wir haben das Original jedoch gesichert. Gleichzeitig denken wir, dass unsere geschätzten Leserinnen und Leser ein Anrecht darauf haben, zu erfahren, was im Hintergrund abgelaufen ist und weshalb das Interview nicht mehr auf Austrian Wings abrufbar ist.

(red)