Österreich

Sommerrückblick: Mehr als zwei Millionen Passagiere in Österreich verspätet

Passagiere am Flughafen Wien, Symbolbild - Foto: www.der-rasende-reporter.info

41 Prozent aller Passagiere in Österreich sind laut Angaben von AirHelp verspätet oder gar nicht abgeflogen, damit ist der Anteil zu letztem Jahr (29,1 Prozent) deutlich gestiegen.

Mehr als jeder dritte Fluggast (41 Prozent) in Österreich musste sich in diesem Sommer mit Flugproblemen auseinandersetzen. In den Monaten Juni, Juli und August 2024 waren insgesamt 2,3 Millionen Passagiere von Verspätungen und Flugausfällen betroffen – davon haben mehr als 173.000 Fluggäste Anspruch auf Entschädigungszahlungen. Vor allem Passagiere am Flughafen Salzburg mussten starke Nerven beweisen. Denn: Der Flughafen weist mit 42,4 Prozent die höchste Verspätungsquote im Sommer auf. Das geht aus einer Untersuchung des Travel-Tech-Unternehmens AirHelp (www.airhelp.de) hervor.

Fast die Hälfte der Passagiere in Salzburg ist verspätet gestartet
Österreichs zweitgrößter Flughafen, der Wolfgang Amadeus Mozart Airport in Salzburg, verzeichnete in diesem Sommer die höchste Anzahl an Verspätungen und Ausfällen. 42,4 Prozent aller Reisenden waren hier von Flugproblemen betroffen, das entspricht rund 80.000 Passagieren. Auch der Flughafen Wien weist mit 41,3 Prozent eine ähnlich hohe Verspätungsquote im Sommer 2024 auf: An Österreichs größtem Flughafen haben mehr als 2,1 Millionen Passagiere den Abflugort verspätet verlassen. Auf Platz drei folgt der Flughafen Thalerhof mit einer Verspätungsquote von 36,1 Prozent und 49.000 Passagieren. Auch in Innsbruck und Klagenfurt kam es vermehrt zu Flugproblemen. Während die Quote in Innsbruck diesen Sommer bei 35 Prozent (15.000 Fluggäste) lag, kommt Klagenfurt auf einen Anteil von 24,4 Prozent (7.500 Fluggäste). Dennoch sind dies die pünktlichsten Flughäfen Österreichs.

Anteil von Airlines verschuldeten Verspätungen und Ausfälle in Salzburg am höchsten
Bei Verspätungen von mehr als drei Stunden, die von den Fluggesellschaften selbst verursacht werden, haben Fluggäste Anspruch auf Entschädigungszahlungen. Am Flughafen Salzburg ist der Anteil an von Fluggesellschaften verursachten Verspätungen und Ausfällen am höchsten. 15 Prozent aller betroffenen Passagiere haben dort Anspruch auf Entschädigungszahlungen, was insgesamt 11.850 Reisenden entspricht. Auch in Thalerhof lassen sich einige der Verspätungen auf die Airlines zurückführen: Hier liegt der Anteil bei 14,2 Prozent (6.900 Passagiere). Der Flughafen Innsbruck folgt dahinter auf Platz drei mit einem Anteil von 8,9 Prozent und 1.300 entschädigungsberechtigten Passagieren.

Österreich europaweit auf Platz 13 der Länder mit den höchsten Verspätungsquoten
In Europa kam es in Griechenland (50,7 Prozent), Serbien (49,1 Prozent) und Bulgarien (46,1 Prozent) zu den meisten Flugproblemen – Österreich folgt auf Platz 13. Der Anteil an verspäteten Passagiere in Österreich hat im Vergleich zu letztem Jahr deutlich zugenommen: 2023 waren 29,5 Prozent aller Fluggäste (Platz 24) von Flugproblemen betroffen; in diesem Jahr steigt die Quote auf 44,1 Prozent (Platz 13) an. Insgesamt lag die Zahl bei 2,3 Millionen verspäteten Fluggästen, was einen Anteil von rund zwei Prozent aller Passagiere mit Abflug in Europa ausmacht. 173.000 Reisende in Österreich haben dabei einen Anspruch auf Entschädigungszahlung.

Flüge in Europa immer noch deutlich unpünktlicher als vor der Pandemie
„Die Situation an europäischen Flughäfen bleibt weiterhin problematisch. Während in den Sommermonaten vor der Pandemie durchschnittlich 27 Prozent der Passagiere verspätet waren oder ihren Flug nicht wie geplant antreten konnten, sind die Zahlen in den vergangenen Jahren auf ein deutlich höheres Niveau angestiegen. In Österreich hat die Quote im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Auch in Ländern wie Griechenland, Serbien und Deutschland sind hohe Verspätungsquoten nach wie vor präsent. Passagiere, die in diesen Sommermonaten abfliegen, sollten sich daher auf mögliche Flugprobleme einstellen. Sollte es zu Verspätungen oder Ausfällen kommen, ist es wichtig, diese sorgfältig zu dokumentieren und nach der Reise Ansprüche auf Entschädigungszahlungen zu prüfen", erklärt Nina Staub, Fluggastrechtsexpertin von AirHelp.

(red CvD / AirHelp)