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Happy Birthday! Der Black Hawk wird 50 Jahre jung

Der Prototyp des Black Hawk (Vordergrund) beim Erstflug; im Hintergrund das unterlegende Konkurrenzmodell aus dem Hause Boeing - Foto: Public Domain

Heute vor 50 Jahren hob der Prototyp des Sikorsky Black Hawk zu seinem Erstflug ab. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Bis heute wurden mehr als 5.000 Black Hawk, die bei den Streitkräften und Polizeieinheiten mehrerer Dutzend Länder rund um den Globus im Einsatz sind. Auch Österreich setzt seit der Lawinenkatastrophe von Galtür auf diesen bewährten Mehrzweckhubschrauber.

Die Anfänge des Sikorsky UH-60 / S-70 Black Hawk reichen bis Anfang der 1970er Jahre zurück. Damals war das US-Militär auf der Suche nach einem Ersatz für den leichten Transporthelikopter Bell UH-1 Huey. Dieser Typ hatte sich zwar im Vietnamkrieg bewährt, seine Transportkapazität, die Selbstschutzfähigkeiten und die Nutzlast wiesen jedoch Defizite auf. Deshalb schrieb die US-Army 1972 einen Wettbewerb für einen neuen Transporthelikopter aus. Daraus ging Sikorsky mit dem Modell YUH-60 gegen das Boeing Modell YUH-61 als Sieger hervor.

Special Forces seilen sich aus einem Black Hawk der slowakischen Luftwaffe ab.

Am 17. Oktober 1974 hob der Prototyp des Sikorsky YUH-60 mit den Piloten James Wright und John Dixson im Cockpit zum Erstflug ab. Die Serienproduktion startete 1977, seit 1979 befindet sich der Black Hawk bei den US-Streitkräften im Dienst. Schon bald bekundeten auch andere Staaten ihr Interesse und der Export lief an. Dieser Hubschrauber wird in verschiedenen Versionen produziert, kommt als bewaffneter Transporthubschrauber ebenso zum Einsatz wie als Marinehubschrauber, bei Feuerlöscheinsätzen oder als MedEvac-Helikopter. Er ist gewissermaßen die "eierlegende Wollmilchsau" unter den Militärhubschraubern. Im aktuellen Verteidigungskampf Israels gegen den islamistischen Terror in Gaza und dem Libanon bilden die Black Hawk der Israelischen Luftwaffe das Rückgrat bei den MedEvac-Missionen aus der Luft.

Der Black Hawk kann bei Temperaturen von -51 bis +55 Grad genutzt werden und ist damit weltweit einsetzbar. Hier ein Black Hawk der Israel Defense Forces bei der Evakuierung verwundeter Soldaten - Foto: IDF

Der Black Hawk ist knapp 20 Meter lang und wird von zwei General Electric Turbinen angetrieben, die den Hauptrotor (Durchmesser mehr als 16 Meter) und den Heckrotor (Durchmesser mehr als 3 Meter) in Bewegung versetzen. Der Black Hawk verfügt über ein Leergewicht von etwas mehr als 5.000 Kilogramm und ein maximales Startgewicht von etwas über 11.000 Kilogramm. Seine reguläre Reichweite liegt bei etwa 550 Kilometern, sie kann durch Verwendung von Zusatztanks auf bis zu 2.000 Kilometer gesteigert werden. Die Marschgeschwindigkeit des Black Hawk, der bei den Fliegern auch als "Schwarzer Falke" bekannt ist, beträgt rund 240 Stundenkilometer, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 300 Stundenkilometern.

Air2Air-Aufnahme eines Bundesheer-Black Hawk.
Black Hawk des Bundesheeres im Feuerlöscheinsatz.

Mehr als 40 Nationen rund um den gesamten Globus nutzten oder nutzen den Sikorsky Black Hawk. Neben dem Militär kommt der Black Hawk auch bei Polizei- und Feuerwehreinheiten zum Einsatz.

Piloten im Cockpit des Black Hawk.
Zum Selbstschutz kann der Black Hawk mit Maschinengewehren für Bordschützen ausgestattet werden.

Black Hawk in Österreich
Österreich, das die Finanzierung seines Bundesheeres über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt hat, konnte die Lawinenkatastrophe von Galtür 1999 nicht alleine bewältigen und entschied sich deshalb im Jahr 2002 zur Bestellung des Black Hawk. Zunächst wurden 9 Maschinen geliefert, eine Option auf 3 weitere wurde nicht wahrgenommen. Im Laufe der Jahre erfolgte eine Modernisierung der bestehenden Black Hawk Flotte, die sich im nationalen und internationalen Einsatz bestens bewährte.

Blick in die Kabine. Im Hintergrund sitzen links und rechts die Bordschützen.
Ein Black Hawk des Bundesheeres schießt Flares ab - Foto: Tobias Bosina

2019 fiel die Entscheidung, drei weitere Black Hawk gebraucht zu beschaffen und im Juli dieses Jahres unterzeichnete Österreich den Vertrag für 12 zusätzliche fabrikneue Black Hawk. Nach Auslieferung dieser insgesamt 15 bestellten Maschinen wird Österreich dann 24 Black Hawk betreiben.

Die Erfolgsgeschichte dieses Typs wird national und international damit weiter fortgeschrieben.

Happy Birthay, Black Hawk!

Text & Fotos (sofern nicht anders angegeben): Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info