Österreich

Notfall - Lufthansa-Flug nach Salzburg: Vogelschlag führte zu Problemen mit Geschwindigkeitsanzeige

Ein Airbus A319 (Symbolbild) der Lufthansa - Foto: www.der-rasende-reporter.info (bitte beachten Sie, dass alle Aufnahmen auf Austrian Wings urheberrechtlich geschützt sind - jede Verwendung bedarf der schriftlichen Genehmigung des Fotografen)

Nach dem Vogelschlag und dadurch aufgetretenen technischen Problemen startete die Crew einer Lufthansa-Maschine, die sich im Anflug auf Salzburg befand durch und entschied sich, nach München auszuweichen. Der Jet konnte sicher landen.

Am 19. Oktober 2024 befand sich der Airbus A319-112 der AUA-Muttergesellschaft Lufthansa mit dem Kennzeichen D-AIBA auf dem Weg von Frankfurt nach Salzburg. Während die Maschine mit der Flugnummer LH 1108 ihren Endanflug auf die Piste 15 in Salzburg durchführte, geriet das zweistrahlige Flugzeug gegen 21:17 Uhr UTC (23:17 Uhr Lokalzeit) in einen Vogelschwarm. Mehrere der Tiere prallten gegen den Flugzeugrumpf und beschädigten dabei unter anderem jene Sensoren, welche die Daten für die korrekte Anzeige der Fluggeschwindigkeit liefern. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Airbus A319 eine Anfluggeschwindigkeit von etwa 240 Knoten, das entspricht rund 440 Sundenkilometern.

Die Piloten leiteten sofort ein Durchstartmanöver (Go around) ein (ein solches Verfahren ist bei derartigen Vorfällen üblich und Ausdruck einer hohen Sicherheitskultur, wie ich bereits vor 9 Jahren in einem Kommentar ausführlich erläutert habe), erklärten eine Luftnotlage (Mayday-Call) und teilten der Flugsicherung mit, dass sie keine zuverlässigen Geschwindigkeitsanzeigen mehr hätten. Die Crew arbeitete ihre entsprechenden Checklisten ab. Wie der "Aviation Herald" berichtet, seien die Piloten daraufhin in einer Flughöhe von 10.000 Fuß (etwas mehr als 3.000 Meter) manuell nach München geflogen, wo der Airbus A319 sicher landete und von Einsatzkräften in Empfang genommen wurde - eine Routinemaßnahme nach Erklärung einer Luftnotlage.

Laut Passagierberichten hätten die Piloten den Insassen an Bord mitgeteilt, dass durch den Vogelschlag nicht nur die Geschwindigkeitsanzeigen, sondern auch die Bordelektrik ausgefallen sei.

Das beschädigte Flugzeug befindet sich nach wie vor dem Boden und wird von Experten der Lufthansa-Technik inspiziert.

Hintergrund
Obwohl Vögel ein großes Verkehrsflugzeug in aller Regel nicht unmittelbar zum Absturz bringen, stellen sie doch eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Ein Vogelschlag, in der Fachsprache auch Birdstrike genannt, kann, wie in diesem Fall, zu erheblichen Schäden führen, welche die Funktionstüchtigkeit des Flugzeuges stark beeinträchtigen und eine Notlandung erforderlich machen können. Der spektakulärste Fall eines Vogelschlages der vergangenen Jahre war ohne Zweifel US Airways Flug 1549 am 15. Jänner 2009. Damals geriet ein Airbus A320 kurz nach dem Start in New York in einen Vogelschwarm, wodurch beide Triebwerke gleichzeitig ausfielen. Den erfahrenen Piloten Chesley Sullenburger und Jeffrey B. Skiles gelang eine erfolgreiche Notwasserung auf dem Hudson River mitten in New York - eine fliegerische Meisterleistung, die in die Luftfahrtgeschichte eingegangen ist.

Text & Foto: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info