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Turkish Airlines Pilot verstirbt während Flug im Cockpit

A350 von Turkish Airlines, Symbolbild - Foto: www.der-rasende-reporter.info

An Bord eines Airbus A350 hat sich ein tödlicher Zwischenfall ereignet. Der Kommandant starb während eines Transatlantikfluges. Der Erste Offizier übernahm das Steuer und leitete eine umgehende Landung in New York ein, die rund 3,5 Stunden später erfolgte. Für den Kapitän kam leider jede Hilfe zu spät.

Um 19:01 Uhr Lokalzeit hob Turkish Airlines Flug TK204 gestern, Dienstag, in Seattle ab. Das Ziel des Airbus A350-900 mit dem Kennzeichen TC-LGR war Istanbul. Nach dem Start steuerte die Maschine zunächst einen nördlichen Kurs, überflog die USA und den flog dann in den kanadischen Luftraum ein. Nach rund vier Stunden in der Luft, der Zweistrahler befand sich gerade über Grönland, fühlte sich der Kapitän plötzlich unwohl. Der Kommandant und sein erster Offizier beschlossen, zum etwa 3,5 Stunden entfernten Flughafen New York JFK auszuweichen. Doch noch während des Fluges dorthin verlor der Kapitän das Bewusstsein und erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand.

Nach der Landung konnten die Einsatzkräfte nur noch den Tod des 59-jährigen Flugkapitäns feststellen. Turkish Airlines bestätigte den Zwischenfall.

Verkehrspiloten, zwischen 50 und 60 Jahre müssen einmal pro Jahr eine umfassende flugmedizinische Untersuchung, das sogenannte "Medical" absolvieren. Dieses umfasst unter anderem:

  • Augenfachärztliche Untersuchung
  • HNO-Untersuchung
  • Lungenfunktionsprüfung
  • Kleines Labor (Lipidstatus, Blutbild, …)
  • Blutdruck
  • Harn
  • EEG und Lungenröntgen nach Erfordernis

Nur wenn der Fliegerarzt das entsprechende Medical erteilt, darf ein Pilot weiter fliegen.

Trotzdem können tragische medizinische Notfälle wie dieser nie ganz ausgeschlossen werden, auch wenn sie zum Glück selten sind. Vorfälle wie dieser zeigen jedoch, wie enorm wichtig eine Mindestbesatzung von zwei Piloten an Bord von Verkehrsflugzeugen ist. Das von gewissen Lobbyisten in der EU angestrebte "Single Pilot"-Konzept wäre vor dem Hintergrund solcher Zwischenfälle eine massive Gefährdung der Flugsicherheit, worauf auch Pilotenverbände immer wieder hinweisen.

Text: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info