Die österreichischen Luftstreitkräfte verfügen aktuell über vier Lockheed C-130 Hercules Transporter, von denen drei im Aktivstand eingesetzt werden, während die vierte Maschine als Ersatzteilspender dient. Zwei dieser drei Maschinen, die 8T-CA sowie die 8T-CC, führten heute von ihrer Heimatbasis, dem Fliegerhost Vogler in Linz, aus einen Flug in den Libanon durch. Bundesheersprecher Oberst Michael Bauer bestätigte den heutigen Libanon-Einsatz der Transportflieger des Bundesheeres gegenüber "Austrian Wings": "Es hat sich um einen Personal- und Materialtransport für unsere Soldaten im Libanon gehandelt".
Das Bundesheer nutzt das System Hercules, das in den kommenden Jahren durch das moderne System Embraer C-390 (4 Stück) ersetzt wird, regelmäßig für die Versorgung der österreichischen UN-Soldaten im Libanon. Dass jedoch zwei Hercules an einem Tag für eine derartige Versorgungsmission in Gang gesetzt werden, ist eher unüblich.
Hintergrund
Österreich ist aktuell mit rund 170 Soldatinnen und Soldaten an der UNIFIL-Mission beteiligt, zu der insgesamt etwa 15.000 Soldaten aus verschiedenen UN-Mitgliedsstaaten gehören. Das österreichische Kontingent ist im Camp Naqoura rund 110 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut im Südlibanon an der Grenze zu Israel stationiert.
Die gesamte UNIFIL-Mission steht allerdings stark in der Kritik, da es die UNO nicht geschafft hat, die Einhaltung jener Resolutionen durchzusetzen, welche verhindern sollen, dass sich die islamistische Terrororganisation Hisbollah im Süden des Landes festsetzen und von dort aus Terror gegen Israel verüben kann. Es besteht außerdem der nicht unbegründete Verdacht, dass die Hisbollah UNIFIL-Soldaten bestochen haben soll. Dadurch hätten Hisbollah-Terroristen Stellungen der UN-Truppen genutzt, wie mehrere israelische Medien und das Portal Mena-Watch unter Berufung auf die Aussagen gefangener Terroristen berichten. Die UNO will die Vorwürfe nun untersuchen, schreibt die "Jerusalem Post".
Text & Foto: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info