International

Fotostrecke: An-12 zu Gast am Stefanik Airport in Bratislava/Pressburg

Alle Fotos: www.der-rasende-reporter.info

Die viermotorige Antonov An-12 ist mittlerweile ein seltener Anblick auf Europas Flughäfen. Am 2. November besuchte eine solche Maschine der ukrainischen Cavok Air den Flughafen der slowakischen Hauptstadt Pressburg. Ein Fotobericht von Patrick Huber für Austrian Wings.

Der Stefanik-Airport (BTS) unseres Nachbarn Slowakei ist dessen Tor zur Welt und der größte Flughafen des Landes. Ende Oktober fand dort auch die Aufnahme der ersten regulären Dreamliner-Verbindung statt. Nur wenige Tage später konnten Planespotter dann ein weiteres ganz besonderes und vor allem viel selteneres Flugzeug beim Start ablichten: Eine Antonov An-12. Dieser Typ wurde Ende der 1950er Jahre für das sowjetische Militär als Transporter entwickelt. Zwischen 1957 und 1972 verließen rund 1.200 Exemplare die Produktionshallen. Angetrieben wird die An-12 von vier 4 × Iwtschenko-AI-20M-Turboproptriebwerken. Bei einem Leergewicht von rund 28 Tonnen kann die An-12 etwa 22 Tonnen Fracht transportieren. Die Reichweite liegt, je nach Nutzlast, bei etwa 3.000 bis 5.000 Kilometer. Das maximale Startgewicht beträgt 61 Tonnen. Im vollständig analogen Cockpit versehen 5 Besatzungsmitglieder ihren Dienst: Flugkapitän, Erster Offizier, Flugingenieur, Funker und Navigator, wobei letzterer in der gläsernen Nase der Maschine, dem sogenannten "Bomberbug" seinen Arbeitsplatz hat.

Cockpit einer An-12 der Cavok Air; unterhalb des Hauptinstrumentenbretts ist der Durchgang zum Bug, in dem der Navigator sitzt, zu erkennen.

Heutzutage gibt es nur noch wenige Betreiber dieses Musters und dabei handelt es sich zumeist um Frachtairlines aus dem Raum der ehemaligen Sowjetunion - so wie die ukrainische Cavok Air, die seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 ihre Flüge vom Ausland durchführt - unter anderem aus der Slowakei.

Cavok Air wurde 2011 gegründet und nahm im darauffolgenden Jahr den Flugbetrieb auf. Angeboten werden ausschließlich Frachtcharterflüge. Heimatbasis war bis zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Kiew. Nach dem Überfall Russlands flog Cavok Air ihre Flotte aus und operiert seither von verschiedenen europäischen Flughäfen aus, eine temporärer Hub ist der Flughafen Piestany/Pistian in der Slowakei. Laut dem Portal "Slovakaviation.sk" betreibt die Airline derzeit neun Antonov An-12 in verschiedenen Varianten.

An-12 der Cavok Air auf dem Flughafen Piestany. Im gläsernen Bug sitzt der Navigator.

Am 31. Oktober landete die UR-CBG als Flug CVK7028 aus Girona kommend in der slowakischen Hauptstadt. Nach 2 Tagen Bodenstandzeit hob sie am 2. November kurz vor 9 Uhr morgens, im wahrsten Sinne des Wortes aufgehängt an vier schwarzen Rauchfahnen, von der Piste 04 des BTS wieder ab. Als Kurs CVK7021 führte sie einen Frachtcharter nach Istanbul durch.

Die UR-CBG am 2. November 2024 auf dem BTS.

Die "Bravo Golf" ist übrigens Baujahr 1966 und damit zählt mit ihren bald 59 Jahren damit sogar noch zu den jüngeren An-12. Am 3. November flog sie von Istanbul nach Dublin, von dort ging's noch am gleichen Tag weiter nach Birmingham. Von Birmingham flog die Maschine am 4. November nach Nuakschott in Afrika. Zwei Tage danach hob die UR-CBG mit Ziel Gran Canaria ab, wo sie 3 Tage Aufenthalt hatte, ehe am gestrigen 9. November der Flug nach Girona erfolgte.

Text & Fotos: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info