Am 9. Juni 2024 geriet ein A320 der AUA in einen Hagelsturm und wurde schwer beschädigt, wie der Luftfahrtjournalist und Buchautor Patrick Huber seinerzeit für Austrian Wings ausführlich berichtete - hier geht's zu seiner Chronik der Ereignisse (Veröffentlichungsdatum / Kenntnisstand: 10. Juni). Wenige Tage später deckte Huber in seinem Bericht für Austrian Wings auf, dass der Kommandant zum Vorfallszeitpunkt wohl nicht im Cockpit war, was die AUA bestätigten musste. Die Untersuchung des Vorfalls dauert an, wobei die Umstände der Untersuchung durch die SUB an sich schon ausgesprochen fragwürdig anmuten. Denn obwohl der Zwischenfall laut EU-Richtlinien verpflichtend als "schwere Störung" eingestuft werden und somit untersucht werden MUSS, trickst die Behörde offensichtlich herum, um genau das zu vermeiden - Austrian Wings berichtete auch darüber ausführlich.
Kürzlich vermeldeten zwei Journalisten einer Printzeitung, die sich selbst im Bereich der Qualitätsmedien verortet, sinngemäß, dass die AUA Schulungsunterlagen "manipuliert" habe. Sie beriefen sich dabei auf Aussagen eines Whistleblowers gegenüber der Justiz, der angeblich selbst Pilot sei. Doch in Fachkreisen sind diese beiden Journalisten bei nicht wenigen Piloten und Fachleuten längst "verschrien", da sie 2020 einen Absturz und ein Flugverbot, beides gab es so überhaupt nicht, erfunden haben, wie ein Autorenkollektiv von Austrian Wings seinerzeit aufdeckte. Auch im konkreten Fall schüttelten Luftfahrtexperten über die Art und Weise, wie der Text der beiden Männer verfasst war, nur fassungslos den Kopf.
"Die Austro Control hat bestätigt, was allen Experten und Insidern, mit denen ich Kontakt halte, von Anfang an klar war, nämlich, dass an den anonymen Vorwürfen nichts dran ist. Es wäre ja auch in sich überhaupt nicht schlüssig, dass eine Airline, welche die gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich des Pilotentrainings übererfüllt, auf der anderen Seite Schulungen nicht durchführt und/oder Aufzeichnungen über Ausbildungen manipuliert. Es war trotzdem gut, dass die Vorwürfe von übergeordneter Stelle untersucht worden sind."
Luftfahrtjournalist und Buchautor Patrick Huber
Die Luftfahrtbehörde Austro Control untersuchte die darin unter Berufung auf den Whistleblower geäußerten Vorwürfe und bestätigte nun, dass seitens der AUA alle Vorschriften betreffend die Schulung der Piloten eingehalten worden seien.
"Es ist kein einziger Verstoß gegen regulatorische Vorgaben festgestellt worden.“
Eine AUA-Sprecherin
"An diesen Vorwürfen ist überhaupt nichts dran. Wir weisen sie auf das Schärfste zurück. Die AUA trainiert deutlich mehr als vorgeschrieben und wir haben überhaupt keinen Grund, Trainings zu unterschlagen, wenn wir von uns aus schon mehr trainieren als der Gesetzgeber vorgibt."
Francesco Sciortino, AUA-COO & qualifizierter Ausbildungskapitän für A320/A330
Die AUA selbst hatte die Vorwürfe von Anfang an vehement zurückgewiesen und, wie von Austrian Wings berichtet, bereits Klage gegen den anonymen Whistleblower eingebracht.
(red)