Wie von Austrian Wings ausführlich berichtet, stürzte gestern in den frühen Morgenstunden eine Boeing 737-400F der Swiftair, die im Auftrag von DHL unterwegs war, kurz vor der Landung in der litauischen Hauptstadt Wilna ab und ging in Flammen auf. Ein Besatzungsmitglied wurde getötet, 3 überlebten mit Verletzungen. Am Boden gab es wie durch ein Wunder keine Opfer.
Der bereits veröffentlichte Funkverkehr ist Routine, es wurde seitens der Crew kein Notruf abgesetzt, auch die Stimmen am Funk klingen ruhig. Alles wirkt routiniert. Einzige Auffälligkeit: Die Besatzung von "Postman 18D", so das Funkrufzeichen des Fluges, bestätigte die mehrfach erteilte Landefreigabe nicht. Wenig später kollidierte die offenbar deutlich zu tief fliegende Maschine kurz vor der Landebahn in einem Wohngebiet mit dem Boden und explodierte, wie Aufnahmen aus Überwachungskameras zeigen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte es sich um einen "klassischen" Controlled Flight into Terrain-Unfall gehandelt haben. Ein, wie von manchen Boulevard-Medien suggeriert, Anschlag aus Russland auf die Frachtmaschine ist aus Expertensicht derzeit eher auszuschließen.
Ungeachtet dessen überprüfen polnische Experten nun die Funktion des Instrumentenlandesystems des Flughafens Wilna. Experten aus mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, arbeiten vor Ort an der Aufklärung des Unfalls. Auch die überlebenden Besatzungsmitglieder wurden bereits einer ersten Einvernahme unterzogen, ist aus Behördenkreisen zu hören.
Text: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info