Anhand eines NOTAMS deckte der österreichische Journalist Paul Tikal, der in Fragen der militärischen Luftfahrt als ausgesprochen kompetent gilt, auf, dass die aktive Luftraumüberwachung in Österreich drei Tage lang nicht gegeben war. Heißt: Die Eurofighter konnten nicht starten, Österreichs Luftraum war völlig ungeschützt. Der Grund lag aber nicht bei unseren Kampfjets, die übrigens vom damaligen SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos (2007-2013), der von seinen Genossen in der burgenländischen Heimat auf einen gut dotierten Versorgungsposten Friedenszentrum Burg Schlaining gesetzt wurde, technisch kastriert wurden, sondern im Fehlen von Fluglotsen und Flughafenfeuerwehrmitarbeitern. Allein in Zeltweg sollen 50 Prozent der Dienstposten der militärischen Fluglotsen unbesetzt sein, weshalb die vorhandenen Mitarbeiter viele Überstunden leisten müssen, die nun mittels Zeitausgleich abgebaut werden mussten.
Während die österreichische Politik immerhin seit dem Jahr 2022, seit Russlands brutalem Überfall auf die Ukraine, erkannt hat, dass es ein starkes Militär braucht, das jederzeit in der Lage sein muss, die Souveränität der Republik Österreich zu verteidigen, war das die Jahrzehnte davor nicht der Fall. Da durfte das Bundesheer nichts kosten, der eigentliche Zweck, die militärische Landesverteidigung, wurde heruntergespielt. Soldaten wurden oftmals nur als Helfer bei Katastrophen in Szene gesetzt. Waffen? Pfui, sie durften auf Ministeranweisung manchmal nicht einmal auf Werbeplakaten abgebildet werden! Kampfjets? Unnötiges Kriegsspielzeug, so der Tenor, vor allem von Grünen und Sozialdemokraten. Wer erinnert sich nicht an die völlig verantwortungslose Anti-Eurofighter Kampagne des Genossen Gusenbauer, der mit Slogans wie "Sozialfighter statt Eurofighter" Stimmung gegen das Heer und die Luftstreitkräfte machte, um daraus billig politisches Kapital zu schlagen? Der Moskau-Freund Gusenbauer wollte sogar alte, für unseren Zweck völlig unbrauchbare MiG 29 Kampfjets von Wladimir Putin statt Eurofighter kaufen ...
Für Gusenbaues unfassbar verantwortungslose Kampagne war übrigens Genosse Darabos verantwortlich - ja, der, der heute auf einem guten dotierten Versorgungsposten im Burgenland sitzt. Die SPÖ bezeichnete die Eurofighter als "unnütz". Nur ein paar Beispiele dafür, WER für den aktuellen Zustand des Heeres eine nicht unbedeutende Mitverantwortung trägt. Nicht vergessen, liebe Genossen. Die SPÖ wird deshalb heeresintern von vielen Soldatinnen und Soldaten schon seit Jahrzehnten als "Totengräberin" des Bundesheeres bezeichnet. Übrigens: Auch ein gewisser Rudolf Fussi war seinerzeit an vorderster Front dabei, als es ging, gegen eine moderne Draken-Nachfolge Stimmung zu machen ...
Dass es JETZT, und das nicht nur in Zeltweg, an Personal bei Fluglotsen, Flughafenfeuerwehr mangelt, ist nicht verwunderlich, sondern das Ergebnis eines jahrzehntelangen Versagens der Politik. Wenn also JETZT die Sozialdemokraten, deren Proponenten immer wieder GEGEN das Bundesheer agitiert haben, der aktuellen Regierung mittels Presseaussendung "Versagen" vorwerfen, dann ist das nicht nur faktisch falsch, sondern schlichtweg widerlich und ein Armutszeugnis für die österreichische Sozialdemokratie und ihren sogenannten "Wehrsprecher" Robert Laimer, der als Ansprechpartner in der Aussendung genannt wird. Die FPÖ wiederum, die Partei der Corona-Schwurbler und Kriegsverbrecher-Putin-Freunde unter der Führung von Herbert "Herpferd" Kickl, die in die gleiche Kerbe schlägt, ist m. E. ohnedies eine Partei der populistischen Wendehälse und ihre diesbezüglichen Äußerungen daher nicht einmal eine weitere Erwähnung wert.
Fakt ist: Aufgrund der jahrzehntelangen verantwortungslosen Verteidigungspolitik, wobei hier vor allem SPÖ-Verteidigungsminister durch besondere Untätigkeit bzw. Unfähigkeit im negativen Sinn des Wortes "glänzten", fehlt es nicht nur bei Fluglotsen und der Flughafenfeuerwehr an Personal. Auch in den Fiegerwerften wird dringend Personal gesucht, ebenso herrscht vor allem bei der Hubschrauberflotte ein Pilotenmangel, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen dürfte. Denn es laufen Dutzende neue Hubschrauber zu, für die Piloten erst selektiert und dann ausgebildet werden müssen.
Und was man keinesfalls vergessen darf: Fluglotsen, Warte und Piloten sind nicht in ein paar Wochen ausgebildet. Man muss zunächst einmal geeignete Kandidaten finden (hohe Dropout-Rate beim Bewerbungsverfahren) und diese dann mehrere Jahre ausbilden, ehe sie einsatzfähig sind. Der aktuelle Mangel in all diesen Bereichen ist daher, so kritikwürdig die noch im Amt befindliche aktuelle Regierung in vielerlei Hinsicht ohne jeden Zweifel auch ist, NICHT dieser Regierung oder der noch amtierenden Verteidigungsministerin Klaudia Tanner anzulasten, sondern vielen Vorgängerregierungen, die in wichtigen Fragen einfach untätig waren, weil sie notwendige aber unpopuläre Entscheidungen aus Furcht vor dem Wähler nicht treffen wollten.
Was es nun braucht, sind keine ebenso billigen wie schäbigen Schuldzuweisungen, lieber Genosse Laimer, sondern ein Schulterschluss der österreichischen Politik, mit dem gemeinsamen Ziel, unser Heer insgesamt finanziell und personell aufzurüsten. Für den Flugbetrieb heißt das konkret: mehr Fluglotsen, mehr Piloten, mehr Warte, mehr Personal bei der Flughafenfeuerwehr. Es braucht eine Joboffensive mit attraktiven und vor allem auch gut bezahlten Arbeitsplätzen, denn das Heer steht hier in direkter Konkurrenz mit der Privatwirtschaft.
Dass keine Zeit mehr verloren werden darf, sondern der Hut brennt, hat das vergangene Wochenende gezeigt. Als der Kriegsverbrecher Wladimir Putin die Ukraine mit dem schlimmsten Luftangriff sei Jahren überzog und die Raketen teilweise weniger als 500 Kilometer von Österreichs Grenze entfernt einschlugen, war unser Luftraum ungeschützt - die Politiker, die diesen Zustand verschuldet haben, sollten also ganz still sein und sich an der eigenen Nase nehmen, anstatt, mit Presseaussendungen auf andere zu zeigen, liebe SPÖ und liebe FPÖ ...
Text & Fotos: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info
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